US-Eröffnung: Fester – Daten heben Stimmung, Finanzwerte gefragt

Auch der Sammelindex der Frühindikatoren kletterte deutlich stärker als erwartet – er verbuchte sogar den kräftigsten Anstieg seit März 2004. Damit wird Börsianern zufolge die Hoffnung auf eine Stabilisierung der US-Konjunktur gestützt. Unterdessen gingen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nicht wie erhofft zurück, sondern stiegen um 3.000 Anträge. Das bremste stärkere Gewinne etwas.


Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) kletterte nach einem verhaltenen Start im frühen Handel um 0,87 Prozent auf 8.570,79 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,91 Prozent auf 918,98 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ gewann der Composite-Index 0,10 Prozent auf 1.809,88 Zähler. Der Auswahlindex NASDAQ 100 legte um 0,14 Prozent auf 1.457,86 Zähler zu.


Insbesondere Finanzwerte rückten mit Rückzahlungen von Staatshilfen in den Mittelpunkt. Neun grosse Banken – darunter JPMorgan , Morgan Stanley und Goldman Sachs – zahlten Hilfen von insgesamt mehr als 66 Milliarden Dollar zurück. JPMorgan gewannen denn auch als einer der Favoriten im Dow Jones 3,09 Prozent auf 33,74 Dollar. Auch für Morgan Stanley und Goldman ging es um fast zwei Prozent nach oben. American Express, die ebenfalls Rückzahlungen leisteten, kletterten um 1,38 Prozent auf 24,28 Dollar. Mit Blick auf die Reformvorschläge von US-Präsident Barack Obama gab sich David Buik, Analyst bei BGC Partner, vorsichtig: «Eine allzu übertriebene Regulierung könnte die Erholung der Wirtschaft abwürgen», so Buik. «Die Alarmglocken läuten bereits.» Obama hatte am Vortag eine verschärfte Kontrolle der Branche angekündigt.


Auch Prudential Financial legten um 5,18 Prozent auf 37,58 Dollar kräftig zu. Der angeschlagene Finanzkonzern will sich von seiner Beteiligung an dem Brokerhaus Wells Fargo Advisors trennen. Die Grossbank Wells Fargo solle die 38-Prozent-Beteiligung an dem bisherigen Gemeinschaftsunternehmen übernehmen, teilte Prudential Financial mit. Der Preis wird auf fünf Milliarden US-Dollar geschätzt. Mit dem Verkauf will Prudential Financial die eigene Finanzsituation verbessern.


Für Aktien des vom Staat vor dem Zusammenbruch geretteten Versicherers American International Group (AIG) ging es um 4,29 Prozent auf 1,46 Dollar hoch. Finanzkreisen zufolge wurde die Deutsche Bank und Morgan Stanley mit den weltweiten Vorbereitungen für den Börsengang (IPO) der asiatischen Lebensversicherungsparte betraut. Der für die erste Jahreshälfte 2010 erwartete Börsengang von American International Assurance soll AIG vier Milliarden US-Dollar einbringen.


Unterdessen sackten Caterpillar nach Umsatzzahlen für die vergangenen drei Monate um 1,24 Prozent auf 34,37 Dollar ab. Der Baumaschinen-Hersteller gab einen weltweiten Umsatzeinbruch um 43 Prozent bekannt, wobei sich die Geschwindigkeit im Mai nochmals beschleunigt habe, so das Unternehmen. Aktien von General Electric (GE) standen nur optisch stark im Minus – die Titel werden ex Dividende gehandelt. Erstmals seit der Grossen Depression der 30er Jahre hatte der Mischkonzern seine Ausschüttung gekappt und zahlt den Aktionären nur noch 0,10 Dollar für das Quartal. Die Titel verloren 0,28 Dollar oder 2,30 Prozent auf 11,87 Dollar.  (awp/mc/pg/25)

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