Airbus holt für 6 Milliarden Euro Aufträge rein

Neben dem Verkaufsschlager A320 konnte Airbus dabei auch weitere Aufträge für seinen Hoffnungsträger A350 verbuchen, der ab 2013 Langstrecken bedienen soll.


Ein Hoffnungsschimmer
Dennoch ist Airbus von der Auftragsflut der vergangenen Messe vor zwei Jahren noch weit entfernt. In der schwersten Luftfahrtkrise aller Zeiten gehen die Bestellungen nur zögernd ein. Die neuen Aufträge aus Asien und Arabien seien aber ein Hoffnungsschimmer, bemerkten Branchenkenner.


AirAsia X kauft zehn Maschinen
Die AirAsia X aus Kuala Lumpur erwarb zehn A350-900 im Buchwert von 2,4 Milliarden Dollar. AirAsia X wolle die Flugzeuge auf Routen nach Europa und Australien einsetzen, erklärte Konzernchef Tony Ferrandes. «Mit dem Kauf der A350 steht die Strategie von AirAsia und (ihrer Billigflugtochter) AirAsia X jetzt bis 2020 fest.»


16 Maschinen für Vietnam Airlines
Vietnam Airlines kaufte 16 Maschinen der A320-Langversion A321 für 1,4 Milliarden Dollar. Cebu Pacific aus den Philippinen gab den Kauf von fünf A320 für 370 Millionen Dollar bekannt. Ausserdem kaufte ein Privatmann aus Asien eine Luxusversion der A320 mit 96 Quadratmeter Kabinenfläche in unbekanntem Wert. Vietnam Airlines reservierte zudem zwei A350-900. Man wolle die A320 schneller, als Airbus liefern könne, sagte Vietnam-Airlines-Chef Pham Ngok Minh. «Wir verhandeln noch über das Datum. Je schneller je besser.»


Auf der Messe in Le Bourget 2007 – die Leistungsschau wird alle zwei Jahre veranstaltet – konnte allein Airbus Rekorde von 400 festen Bestellungen und etwa 280 Kaufverpflichtungen verbuchen.


Airbus-Lieferanten bezweifeln Produktionspläne
Unterdessen haben Airbus-Lieferanten Zweifel geäussert,  ob der Flugzeugbauer seine Produktion 2009 trotz der schweren Luftfahrtkrise wie geplant auf dem Rekordniveau des Vorjahres halten kann. 2008 hatte Airbus 480 Flugzeuge produziert. Die EADS-Tochtergesellschaft gab am Dienstag zu, dass der «Produktionspuffer» – also die Überbuchung der Fertigung für dieses Jahr – aufgebraucht sei. Airbus-Chef Thomas Enders wies aber Kritik an der Aufrechterhaltung einer hohen Fertigung zurück. «Wir haben die Kunden und wir haben die Finanzierung», betonte er auf der Luftfahrtmesse in Paris.


Von Lieferanten wird befürchtet, dass die Milliardenverluste der Fluggesellschaften zu weiteren Stornierungen von Flugzeugbestellungen führen werden. Um sich dem Produktionstempo von Airbus anzupassen, müssen die Lieferanten ihren Lagerbestand entsprechend hochfahren. Sollte es zu Einbrüchen bei Airbus kommen, könnten sie darauf sitzen bleiben.


EADS fasst Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft ins Auge
EADS fasst die Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft (SE) ins Auge. Dies wäre «ein deutlicher Schritt in Richtung Integration», sagte EADS-Chef Louis Gallois der «Financial Times» vom 17.06. «Es würde die Dinge klarer und einfacher machen.» Die Konzernstruktur könnte unter der neuen Rechtsform weiter vereinfacht werden. Laut Gallois hat die EADS-Führung bereits eine Machbarkeitsstudie erstellt. Allerdings müssten noch Fragen zu steuerrechtlichen und sozialen Themen geklärt werden, bevor eine Entscheidung fallen könne. (awp/mc/pg/ps/30)

Schreibe einen Kommentar