US-Schluss: Verluste – Sorgen um die Konjunktur belasten
Händlern zufolge machten sich Sorgen breit, dass sich die Konjunktur nicht so schnell erholen werde wie erhofft. Zuvor waren zwar die Baubeginne und -genehmigungen im Mai überraschend stark gestiegen, die Industrieproduktion hatte indes enttäuscht. Fed-Mitglied Kevin Warsh warnte zugleich vor falschem Optimismus mit Blick auf die US-Wirtschaft. Die jüngsten Gewinne bei vielen Aktien sollten nicht als Beweis für eine starke Erholung genommen werden.
Für gedämpfte Stimmung sorgten auch mit Enttäuschung aufgenommene Ergebnisse des Elektronik-Einzelhändlers Best Buy, dessen Titel 7,29 Prozent auf 35,84 Dollar einbüssten. Zwar sei die Nachfrage nach der Insolvenz von Konkurrent Circuit City gestiegen, der Konkurrenzdruck von Wal-Mart und anderen Einzelhändlern, die daraufhin Laptops und Flachbildfernseher in ihr Sortiment aufgenommen hatten, habe allerdings ebenfalls zugenommen.
Auch Rohstoffwerte legten wieder den Rückwärtsgang ein, nachdem der Ölpreis von seinem Hoch zurückfiel. So verloren Chevron Corp. 1,69 Prozent auf 69,88 Dollar, ExxonMobil fielen um 1,62 Prozent auf 71,63 Dollar. Auch Alcoa gaben mit fallenden Metallpreisen ihren Erholungsversuch auf und sackten um 2,77 Prozent auf 10,90 Dollar ab.
Die Aktien von Nucor legten unterdessen im S&P 500 um 2,43 Prozent auf 46,86 Dollar zu. Der US-Stahlhersteller erwartet im zweiten Quartal einen Verlust von 0,55 bis 0,65 Dollar je Aktie. Damit fällt die Prognose des Unternehmens besser aus als der von Analysten erwartete Verlust von 0,70 Dollar je Anteilsschein. In den vergangenen Wochen habe sich zudem der Auftragseingang verbessert, sagte Nucor-Chef Dan DiMicco. Der Ausblick auf die Entwicklung der Wirtschaft bleibe aber nach wie vor unsicher.
Analystenkommentare bewegten ebenfalls mehrere Einzeltitel: So stemmten sich Microsoft mit unveränderten 23,45 Dollar gegen die Marktschwäche. Die Analysten von Jefferies & Co hatten das Kursziel für den Softwarekonzern von 22 auf 26 Dollar erhöht. AT&T verloren nach einer negativen Branchenstudie 1,66 Prozent auf 24,22 Dollar. Barclays Capital hatte den Telekom-Sektor von «Positive» auf «Neutral» abgestuft. (awp/mc/pg/33)