Arbeitgeberverband gibt sich selbstkritisch
Dies sagte Stämpfli am Arbeitgebertag in Zürich. Entlöhnungsysteme seien so zu konstruieren, «dass für unsere Mitarbeitenden der Zusammenhang zwischen Leistung, Erfolg, Verlustrisiko und Entschädigung gewährt bleibt». Aber auch die Forderung nach hohen Kapitalrenditen von 15 bis 20% oder «die Politik des billigen Geldes» gilt es laut Stämpfli zu hinterfragen. Generell müssten die Finanzindusstrie wieder näher an die Realwirtschaft herangeführt und Global Players stärker in ihre nationale Herkunft eingebunden werden.
Arbeitgeber und Wirtschaft unter Generalverdacht
Arbeitgeber und Wirtschaft stünden heute bei breiten Kreisen der Bevölkerung im Generalverdacht, Partikularinteressen und nicht jene der Volkswirtschaft zu verfolgen. Dieses «selbstverschuldtete Akzeptanzproblem» müsse anerkannt und nicht vom Tisch gewischt werden. Stämpfli zeigte sich insbesondere besorgt über die Wirtschaftsentwicklung: So werde 2010 die Arbeitslosigkeit vermutlich auf 5,5% steigen und die Krise auch den Mittelstand und besonders die Jungen treffen.
Stabilisierende Arbeitslosenversicherung
Von der leistungsfähigen Arbeitslosenversicherung sei dagegen eine stabilisierende Wirkung zu erwarten. Nach der Rezession müssten aber die angehäuften Schulden der Arbeitslosenversicherung zügig abgetragen werden, selbst wenn das zu «ausserordentlichen Beitragserhöhungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer» führe. (awp/mc/ps/20)