Eurozone: EZB rechnet erst 2010 mit positiven Wachstumsraten

Diese Prognose schliesse auch nachlaufende Effekte mit ein, speziell die erwartete Eintrübung des Arbeitsmarkts. Damit bekräftigte die EZB jüngste Aussagen ihres Präsidenten Jean-Claude Trichet.


Leitzinsniveau von 1,0 Prozent «angemessen»
Das derzeitige Leitzinsniveau von 1,0 Prozent bezeichnet die EZB nach wie vor als «angemessen». Diese Einschätzung beziehe neben der Zinspolitik auch zusätzliche Massnahmen wie den geplanten Ankauf von Pfandbriefen (Covered Bonds) mit ein. Die Inflation im Euroraum dürfte in der mittleren Frist vor allem durch die schwache wirtschaftliche Aktivität gedämpft werden. Die Inflationserwartungen seien «fest verankert». Dies stehe im Einklang mit dem mittelfristigen Inflationsziel der Notenbank von knapp zwei Prozent.


Kerninflation deutet laut EZB nicht auf Preisrückgang hin
Die Kerninflation im Euroraum von derzeit knapp zwei Prozent deutet nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) trotz einer Gesamtinflation bei Null Prozent nicht auf einen allgemeinen Preisrückgang hin. Das derzeitige Inflationsniveau ohne Energie und Nahrungsmittel (Kerninflation) signalisiere, dass die mittelfristigen Inflationstrends weitgehend mit dem Inflationsziel der EZB in Einklang stünden, heisst es weiter im Monatsbericht der EZB. Die EZB strebt mittelfristig eine Gesamtteuerung vom knapp zwei Prozent an.


Künftige Inflationstrends nicht ablesbar
«Allerdings bieten Messgrössen für die Kerninflation keine umfassende Darstellung des mittelfristigen Inflationsdrucks und müssen noch durch andere verfügbare Angaben ergänzt werden», schränkt die EZB ein. Zudem liessen sich an der Kerninflation nicht unbedingt künftige Inflationstrends ablesen. Allerdings liefere die Tatsache, dass die Kerninflation die Gesamtinflation derzeit deutlich übersteige kaum Hinweise auf einen allgemeinen Preisrückgang. Vielmehr konzentriere sich der zu beobachtende Preisrückgang auf Erdölprodukte und Güter der Informationstechnologie.


Eurozone: Leistungsbilanz-Defizit erhöht sich im 1. Quartal 2009
Das Defizit in der Leistungsbilanz der Eurozone hat sich nach den Rückgängen in den Vorquartalen im ersten Quartal 2009 wieder erhöht. Die Leistungsbilanz habe ein Defizit von 25,4 Milliarden Euro ausgewiesen, teilte die Europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg mit. Das Defizit des Vorquartals wurde mit 22,0 Milliarden Euro veranschlagt, nach 23,1 Milliarden Euro im dritten Quartal. (awp/mc/ps/12)

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