Spitzentreffen: Weichenstellung zur Opel-Zukunft

Bisher überzeugen die Angebote Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) noch nicht. Der Minister forderte Nachbesserungen, andernfalls sei auch eine Insolvenz von Opel möglich. Zudem will die deutsche Seite GM und die US-Regierung dazu bringen, den deutschen Hersteller aus dem Konzern herauszulösen und an einen Treuhänder zu übertragen. Auch die geplante und von Bund und Ländern verbürgte Brückenfinanzierung über 1,5 Milliarden soll festgezurrt werden. Damit soll Opel im Falle der erwarteten GM-Insolvenz genügend Liquidität bekommen, um die Zeit bis zum Abschluss der Investorensuche zu überbrücken.


Ministerrunde im Kanzleramt
An dem Treffen nehmen neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Guttenberg auch die Regierungschefs der vier Bundesländer mit Opel-Standorten, GM-Europachef Carl-Peter Forster und ein Vertreter des US-Finanzministeriums teil. Bei den Gesprächen sollen zudem die Manager der Interessenten getrennt voneinander Rede und Antwort stehen. Bereits am Vormittag ist eine weitere Ministerrunde im Kanzleramt zu Opel geplant. 


Guttenberg: Weiterer Interessent aus China
Im Bieterkampf um Opel gibt es möglicherweise einen weiteren ernstzunehmenden Interessenten. Dies bestätigte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am Dienstag in Berlin. Es handele sich um einen chinesischen Interessenten, sagte Guttenberg, ohne genauere Angaben zu machen. Guttenberg machte auch deutlich, dass neben dem italienischen Autobauer Fiat und dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna auch der US-Investor Ripplewood weiter im Rennen sei. Bei dem chinesischen Interessenten handelt es sich nach Angaben der Online- Ausgabe der «Financial Times Deutschland» um den Autohersteller BAIC.


Fiat hat gemäss VR alles für Opel getan
Der italienische Autobauer Fiat hat beim Bieterkampf um Opel nach Ansicht seines Aufsichtsratsvorsitzenden Luca Cordero di Montezemolo alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Fiat-Chef Sergio Marchionne «hat alles getan, was er kann und sollte», sagte di Montezemolo am Mittwoch vor Journalisten in Rom. Nun hinge die Entscheidung an einer ganzen Reihe von Faktoren. (awp/mc/ps/02) 

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