Ypsomed schreibt leicht rückläufige Kennzahlen

Mit einem Wachstums- und Profitabilitätssprung wird nach wie vor ab dem Geschäftsjahr 2010/11 gerechnet. Ypsomed hat im Geschäftsjahres 2008/09 (per 31.03.09) einen Umsatz von 272,6 (VJ 287,5) Mio CHF erwirtschaftet, 5,2% weniger als im Vorjahr. Der Betriebsgewinn sank auf Stufe EBIT auf 30,4 (31,0) Mio CHF, entsprechend einer operativen Marge von 11,2 (10,8)%. Unter dem Strich resultierte ein um 1,6% tieferer Reingewinn von 26,2 (26,6) Mio CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.


Analystenerwartungen verfehlt
Damit hat Ypsomed die Erwartungen der Auguren verfehlt. Von AWP befragte Analysten (AWP-Konsens) haben im Vorfeld einen Umsatz von 289,8 Mio CHF, einen EBIT von 34,3 Mio und einen Reingewinn von 29,0 Mio CHF prognostiziert. Die Umsatzrentabilität erreichte 9,6% und verbesserte sich trotz geringerem Umsatz im Vorjahresvergleich um 0,4%, obwohl nicht realisierte Währungsverluste von 3,4 Mio CHF das Konzernergebnis nach Steuern zusätzlich belasteten. Im Vergleich zum Vorjahr profitierte Ypsomed von einem positiven Steuereffekt aus der Behandlung von Verlustvorträgen der Tochtergesellschaften, wie es weiter heisst.


Nennwertrückzahlung und Kapitalerhöhung
Der Generalversammlung wird wie im letzten Jahr eine Nennwertrückzahlung in der Höhe von 0,60 CHF je Aktie vorgeschlagen. Zudem plant das Unternehmen eine Kapitalerhöhung über rund 100 Mio CHF. Dabei werde Ypsomed einen Teil des bestehenden Aktionärsdarlehens von VR-Präsident Willy Michel in Aktien wandeln und damit sowohl die Eigenkapitalquote weiter erhöhen wie auch die eigenständige Finanzierung des angestrebten Wachstums sicherstellen. Sämtliche bisherige Aktionäre sollen ein Bezugsangebot erhalten.


6,9 Prozent höhere F+E-Ausgaben
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöhten sich im letzten Geschäftsjahr um 6,9% auf 33,4 (31,2) Mio CHF. Die zunehmende Zahl von Projekten für Pharma-Kunden reflektiere die Steigerung der Kundenzahlungen für Entwicklungsleistungen um 52% auf 9,7 (6,4) Mio CHF, erklärte das Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2008/09 tätigte Ypsomed Investitionen in Sachanlagen von insgesamt 43,7 (42,7), 2,2% mehr als im Vorjahr. Die Investitionen flossen überwiegend in den Aufbau der Produktion für die neue Pen-Nadel und Pen-Sicherheitsnadel sowie für die Herstellung von neuen Injektionssystemen, insbesondere die Produktion von Komponenten für den SoloStar-Einweg-Pen von Sanofi-Aventis. Zusätzlich investierte Ypsomed in die Erneuerung und den Ausbau der bestehenden Infrastruktur und Gebäude.


Höhere Eigenkapitalquote
Das Unternehmen verbesserte im Geschäftsjahr 2008/09 den Cash Flow aus Geschäftstätigkeit vor Veränderungen der Nettoaktiven auf 57,3 Mio CHF und konnte damit den Cashflow aus Investitionstätigkeiten in Sachanlagen und Entwicklungen sowie für die Beteiligung an Bionime und die Akquisitionen im Diabetes-Direktgeschäft (über total 49,6 Mio CHF) vollständig finanzieren, wie es weiter heisst. Die konsolidierte Bilanz der Ypsomed wies per 31. März 2009 ein Eigenkapital von 437,0 Mio CHF aus, was einer Eigenkapitalquote von 69,1 (65,4)% entspricht. Ypsomed sei sehr solide finanziert, verfüge über 11,3 Mio CHF flüssige Mittel und Wertschriften sowie ungenutzte Kreditlimiten von 30 Mio CHF bei Banken. Das Unternehmen weise per 31. März 2009 keine Bankschulden aus und habe das Aktionärsdarlehen von Willy Michel wie in den Jahren zuvor um weitere 20,0 Mio CHF auf 140,0 Mio CHF reduziert, so die Meldung.


Ypsomed sieht sich sehr gut positioniert
Ypsomed sei in den attraktiven Wachstumsmärkten Selbstmedikation und Diabetes sehr gut positioniert und profitiert von einer hohen und weiterhin steigenden Nachfrage nach Pen-Systemen, Pen-Nadeln und Diabetesprodukten, nicht zuletzt begünstigt durch demographische Entwicklungen und eine weltweite Veränderung der Lebensweise, heisst es mit Blick auf die Geschäftsperspektiven. Aktuell befinde sich das Unternehmen in einer anspruchsvollen Aufbauphase, um die exzellenten Wachstumschancen zu nutzen.


2009/10: Einstelliges Umsatzwachstum erwartet
Für das Geschäftsjahr 2009/10 rechnet das Management wie bei Vorlage der Halbjahreszahlen im November angekündigt daher mit einem Umsatzwachstum im einstelligen Bereich. Neu wird dabei eine «leicht tiefere EBIT-Marge» prognostiziert, bedingt durch die Kosten der Markteinführung des Blutzuckermesssystems von Bionime in Europa und wegen Zusatzkosten für den Aufbau der Produktion für die neuen Injektionssysteme, welche ab dem Geschäftsjahr 2010/11 Umsatz generieren sollen. Ypsomed plant im laufenden Geschäftsjahr Investitionen von rund 40 Mio CHF.


EBIT-Marge mittelfristig wieder über 15 Prozent
Die Prognose für 2010/11 bestätigt das Unternehmen und erwartet somit weiterhin «signifikantes Umsatzwachstum von über 20%». Die Profitabilität werde sich «ebenfalls deutlich verbessern», so dass die EBIT-Marge in den nächsten Jahren wieder auf über 15% steigen dürfte, heisst es. (awp/mc/ps/04)

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