CH-Eröffnung: Etwas schwächer – Finanzwerte belasten

Der UBS-Konsumindikator ist indes im April 2009 leicht zurückgegangen und hat damit nach dem Anstieg im März den rückläufigen Trend wieder aufgenommen. Er befindet sich damit seit sieben Monaten unter seinem langjährigen Durchschnitt von 1,50. Die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten könnten dann richtungsweisend sein. So werden Daten zur Konsumentenstimmung und den Hauspreisen veröffentlicht.


Bis um 09.40 tendiert das Blue Chips Barometer SMI mit einem Minus von 43,96 Punkten bzw. 0,81% auf 5’402,28 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,95% auf 819,35 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,88% auf 4’652,19 Punkte.


Als ein Belastungsfaktor für die Finanzwerte wird ein Artikel des britischen «Telegraph» angesehen. Dem Bericht zufolge soll die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) davor gewarnt haben, dass die toxischen Vermögenswerte der deutschen Banken wie «Granaten» explodierten, falls die Kreditinstitute nicht an den Bad-Bank-Plänen teilnähmen und sich so auf die nächste Phase der Krise vorbereiteten.


UBS (-2,2% auf 15,57 CHF) werden zudem von Nomura auf Reduce von Neutral zurückgestuft. CS verlieren 0,91% auf 45,76 CHF und Julius Bär um 1,04% auf 45,66 CHF. Julius Bär will die italienische Alpha SIM mit verwalteten Vermögen von 400 Mio EUR übernehmen. Über die finanziellen Einzelheiten der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. «Dies dürfte die letzte Woche eingeschlagene Strategie untermauern, allerdings dürfte die Luft auf dem aktuellen Kursniveau langsam dünn werden», kommentiert Vontobel. Den Kaufpreis schätzen die Analysten auf «unter 50 Mio CHF».


Die Versicherungswerte Swiss Life (-1,7% auf 88,90 CHF), Swiss Re (-1,2% auf 36,10 CHF) und ZFS (-0,7% auf 191,80 CHF) geben im Sog der Banken nach. SGS (-1,2% auf 1’322 CHF) können von einer Prognoseerhöhung der Bank Vontobel nicht profitieren. Nachdem die beiden grössten Konkurrenten von SGS Zahlen vorgelegt haben, gehen die Experten von einer höheren Wahrscheinlichkeit aus, dass SGS gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich bei stabilen Margen erzielen wird.


Syngenta (-0,9% auf 268,00 CHF) verlieren, obwohl Vontobel das Kursziel auf 290 (260) CHF erhöht hat. Auch die Abschläge beim Indexschwergewicht Nestlé (-1,0% auf 40,06 CHF) lassen dem Standardwerte-Index kaum Luft nach oben. Die Pharmatitel Novartis (-0,1% auf 43,66 CHF) und Roche (-0,3% auf 146,60 CHF) zeigen sich ebenso im Minus. Bisheriger Gewinner unter den Blue-Chips sind Lonza (+0,6% auf 109,60 CHF). Das Unternehmen hat einen nach eigenen Aussagen wichtigen Liefervertrag mit einem grossen Pharmaunternehmen abgeschlossen.


In der zweiten Reihe dreht sich unterdessen das Personalkarussell. So wird der gegenwärtige Finanzchef von Bachem (-1,2%) neuer CFO bei Siegfried (ungehandelt) und auch bei Vaudoise (unverändert) gibt es einen neuen CFO. Temenos (-0,3%) stehen auf der Verliererseite. UBS hat das Rating auf «Neutral» von «Buy» gesenkt. Ypsomed (-3,8%) verfehlte unterdessen mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen des Markts. Die Vorgabe für die Geschäftsjahr 2009/10 und 2010/11, die bei der Präsentation der Zahlen für das 1. Halbjahr gegeben wurde, seien jedoch bestätigt worden, so die Vontobel-Analysten.


Gategroup (+4,6%) stehen nach den kräftigen Gewinnen des Vortags erneut weit oben. Deutlich mehr legen Valartis (+13,2%) zu, nachdem sich die Titel zuletzt um mehr als 50% verteuert hatten. Die Wirtschaftskrise schlägt sich auch in den Zahlen von Affichage im ersten Quartal 2009 nieder. Die Gruppe musste einen Umsatzrückgang von 16,6% verzeichnen. Die Titel sind bislang ungehandelt. (awp/mc/ps/11)

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