Wettbewerbsfähigkeit: Schweiz bleibt ganz vorne

Sie sei zwar später als andere Länder in die Rezession gerutscht, aber dennoch stark betroffen. Die Auswirkungen der Krise seien erst Ende dieses Jahres und im kommenden Jahr in ihrem vollen Ausmass zu erkennen. Das IMD fragt sich aber, ob die Schweiz ihre Wettbewerbsfähigkeit mittelfristig bewahren könne. Das IMD zeigt insbesondere auf die Banken: Die international unter Druck geratene Branche, die 12 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) ausmache, müsse sich auf ihre Stärken konzentrieren: die Qualität von Bank- und Finanzdienstleistungen.


Konsum rückläufig
Die Krise habe auch den Arbeitsmarkt in Mitleidenschaft gezogen. Weil die Konsumenten Anschaffungen herauszögerten und das Geld lieber auf die hohe Kante legten, nehme der Privatkonsum ab. Die Verschlechterung des Arbeitsmarkts habe Ende 2008 in der Industrie begonnen und sich nun auf den Dienstleistungssektor ausgeweitet. Das IMD sieht aber auch positive Aspekte. Verglichen mit anderen Ländern seien die wirtschaftlichen, politischen und finanziellen Säulen der Schweiz stabil. Insofern verfüge die Schweiz über bessere Voraussetzugen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.


1990er-Jahre lassen grüssen
Die Schweiz werde die Krise zwar meistern. In den nächsten Jahren sei hierzulande aber nur mit einem schwachen Wirtschaftswachstum zu rechnen, vergleichbar mit den 1990er-Jahren. Angeführt wird die IMD-Rangliste – wie immer seit 1994 – von den USA. Hongkong verdrängte aber Singapur vom zweiten auf den dritten Platz. Neu unter den «Top 20» ist das Golf-Emirat Katar, das es auf Anhieb auf den 14. Rang schaffte.


Deutschland rückt von Rang 16 auf 13 vor
Deutschland, der wichtigste Handelspartner der Schweiz, verbesserte sich vom 16. auf den 13. Rang. Finland kämpfte sich vom 15. auf den 9. Platz vor. Zu den Absteigern gehört Luxemburg: Das Grossherzogtum fiel vom 5. auf den 12. Rang. Das von der Krise schwer gebeutelte Irland fiel vom 12. auf den 19. Platz. Das IMD ermittelt die Rangliste der wettbewerbsfähigsten Länder seit 1989. Untersucht werden 57 Länder und Regionen. Zur Beurteilung von Konjunktur, wirtschaftlicher und politischer Effizienz sowie Infrastruktur werden mehr als dreihundert Kriterien herangezogen. (awp/mc/ps/05)

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