CH-Eröffnung: SMI auf Richtungssuche – Julius Bär an Tabellenspitze
Die Standardwerte hatten lange keine einheitliche Richtung gefunden und den Handel schliesslich überwiegend im Minus beendet. Dagegen ist der Nikkei am Mittwochmorgen mit einer freundlichen Tendenz aus dem Handel gegangen.
Hierzulande ist der Fokus vor allem auf Julius Bär gerichtet. Die grösste Schweizer Privatbank will ihr Private Banking- und Asset Management-Geschäft in zwei unabhängige Unternehmenseinheiten aufteilen; beide Sparten sollen dazu einzeln an der SIX Swiss Exchange kotiert werden. Die Transaktion, die noch der Zustimmung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden bedarf, soll voraussichtlich im dritten Quartal 2009 abgeschlossen werden. Ein Stellenabbau ist nicht geplant.
Bis um 09.25 sinkt das Blue Chips Barometer SMI um 5,81 Punkte bzw. 0,11% auf 5’492,99 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,33% auf 841,17, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,05% auf 4’733,82 Zähler.
Julius Bär (+6,2% auf 46,64 CHF) stehen unangefochten an der Spitze des SMI/SLI. Die Aufteilung der Privatbank in zwei Sparten wird am Markt positiv kommentiert. Als erfreulich wird dabei insbesonders hervorgehoben, dass das Problemkind GAM nun nicht mehr unter einem Dach vereint sei. Auch wird erwartet, dass der Grossteil des Unternehmenswertes auf die Julius Baer Group entfallen wird, welche dadurch eine sehr gut kapitalisierte Privatbank werden dürfte.
Die übrigen Finanzwerten zeigen sich uneinheitlich. Baloise (+0,4% auf 89,55 CHF), ZFS (+0,4% auf 205,40 CHF) und UBS (+0,9% auf 16,70 CHF) finden sich im positiven Terrain wieder, Swiss Re (-1,1% auf 37,98 CHF), CS (-0,8% auf 47,12 CHF) und Swiss Life (-0,2% auf 93,95 CHF) dagegen im Minus. Letztere hat Thomas Buess zum neuen Finanzchef ernannt. Buess, der von der Allianz kommt, wird seinen neuen Job im dritten Quartal 2009 aufnehmen.
Petroplus (+2,7% auf 21,18 CHF) notieren ebenfalls an der Tabellenspitze. Die Titel knüpfen damit an ihre Vortagesavancen nach Ernennung des neuen CEO an.
Auch Sonova (+2,4% auf 81,90 CHF) zeigen sich am Tag nach der Publikation der Jahreszahlen unter den grössten Kursgewinnern. Nach der Ergebnispublikation hat die Deutsche Bank ihr Rating und Kursziel für die Titel der Hörgeräte-Herstellerin erhöht, die Privatbank Vontobel passte ihr Kursziel nach oben an.
Clariant (+2,3% auf 7,05 CHF) haussieren ebenfalls. Das Spezialitätenchemie-Unternehmen übernimmt von der Fibro Chem LLC die amerikanische XL Performance Chemicals.
Novartis notieren unverändert auf 44,30 CHF. Der Pharmakonzern übernimmt das Spezial-Geschäft mit injizierbaren Generika von der österreichischen EBEWE Pharma. Mit der Akquisition erhalte die Novartis-Generikadivision Sandoz die Möglichkeit, den Zugang zu zahlreichen generischen Krebsmedikamenten für Patienten weltweit zu verbessern, so das Unternehmen. Die Basler zahlen für das Geschäft 925 Mio EUR in bar.
Leicht im Minus finden sich Roche (-0,3% auf 145,00 CHF). Die US-Tochter Genentech hat gemeinsam mit Biogen bei der US-Gesundheitsbehörde FDA Anträge zum Einsatz von Rituxan bei der häufigsten Leukämie-Erkrankung Erwachsener eingereicht.
Die ebenfalls schwergewichtigen Nestlé (-0,6% auf 40,12 CHF) gehen gar im unteren Tabellendrittel um. Die rote Laterne halten Swatch I (-1,9% oder 3,50 CHF auf 179,70 CHF), die Titel werden am Berichtstag allerdings Ex-Dividende von 4,25 CHF gehandelt.
Im breiten Markt notieren Schindler N (-5,6%), Schindler PS (-4,5%), Addex (-3,7%) oder Tornos (-2,9%) am Tabellenende, ohne dass spezifische Unternehmensnachrichten dazu vorhanden wären. Auf der Gegenseite zählen Bucher (+6,2%), Ascom (+5,9%) und Valartis (+5,8%) zu den grössten Kursgewinnern. (awp/mc/ps/13)