EU-Verlauf: Erneut fester – ‹Optimismus ungebrochen›

In Paris kletterte der CAC-40-Index um 0,43 Prozent auf 3.288,95 Zähler. Der Londoner FTSE 100 legte um 0,10 Prozent auf 4.486,56 Punkte zu.


«Der Optimismus der Investoren ist ungebrochen», sagte ein Händler mit Blick auf die jüngsten Kursgewinne. Die «Risikofreude» der Anleger steige derzeit von Tag zu Tag, kommentierte zudem der Anlagen-Stratege Bernard McAlinden von NCB Stockbrokers die Kauflaune an den europäischen Börsen.


Die Aktien der Fluggesellschaft Air France-KLM standen nach Geschäftszahlen im Mittelpunkt des Interesses. Die Papiere reagierten mit einem starken Kurssprung auf die Veröffentlichung der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr und neuen Sparmassnahmen und gewannen zuletzt 10,06 Prozent auf 11,16 Euro. Händler verwiesen vor allem auf die angekündigten Kostensenkungen als Preistreiber bei den Papieren des europäischen Branchenprimus.


Die weltweite Luftfahrtkrise stürzte den europäischen Branchenprimus Air France-KLM erstmals seit seiner Entstehung 2003 tief in die Verlustzone. Trotz der roten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr äusserten sich Analysten in ersten Stellungnahmen positiv zur Bilanz. «Die Ergebnisse seien trotz allem besser als erwartet ausgefallen», sagte beispielsweise der Luftfahrt-Analyst Stephen Furlong vom Handelshaus Davy in Dublin. Ausserdem wertete der Experte die angekündigten Sparmassnahmen des französisch-niederländische Konzerns als ein gutes Zeichen.


Ausserdem sorgte das Schweizer Bankhaus Julius Bär für Schlagzeilen. Das Institut will das Private-Banking- und das Asset-Management-Geschäft ohne einen Stellenabbau in zwei unabhängige Unternehmenseinheiten aufteilen. Beide Sparten sollen dazu den Angaben zufolge einzeln an der Börse notiert werden. In einer ersten Stellungnahme wertete die Bank Vontobel den Schritt als positiv. Allerdings zeige die angestrebte Transaktion auch die Dringlichkeit auf, etwas zu unternehmen. Die Börse in Zürich reagierte dennoch mit starken Kursgewinnen auf die Nachricht und die Papiere von Julius Bär stiegen um 7,47 Prozent auf 47,18 Franken.


Aktien des weltgrössten Handybauers Nokia profitierten von einem positiven Analystenkommentar: Experten der Deutschen Bank stuften die Titel am Morgen nach oben und rieten zum Kauf der Papiere. Das bescherte den Aktien ein Plus von 1,07 Prozent auf 11,31 Euro. Zuvor hatte sich das Marktforschungsinstitut Gartner hingegen kritisch zur Lage auf dem Mobilfunkmarkt geäussert. Demnach habe die Wirtschaftskrise im ersten Quartal deutliche Spuren auf dem Handy-Markt hinterlassen. Weltweit sei die Zahl der verkauften Mobiltelefone binnen eines Jahres um 9,4 Prozent auf 269,1 Millionen zurückgegangen.


Schliesslich blickten die Anleger einmal mehr auf die Aktien des Fiat-Konzerns . Die Papiere legten im Mittagshandel um 1,34 Prozent auf 7,95 Euro zu. Im Tagesverlauf soll der italienische Autobauer das mit Spannung erwartete Konzept zum Einstieg beim schwer angeschlagenen Autobauer Opel der Bundesregierung vorlegen. Offiziell endet die Frist für potenzielle Investoren zur Vorlage ihrer Konzepte um 18.00 Uhr. Vertreter von Bundesregierung und Ländern sowie deutscher Banken hatten sich am Dienstag auf eine Brückenfinanzierung für Opel geeinigt. Ausserdem erhöhten Experten von Goldman Sachs ihre Bewertung für Fiat-Papiere von «Neutral» auf «Buy». (awp/mc/pg/16)

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