CH-Schluss: Deutlich fester unter Führung der Banken

Händler sprachen von einer Erholung nach den Verlusten der Vorwoche. Sowohl von konjunktureller als auch von Unternehmensseite habe es allerdings kaum relevante Einflüsse gegeben, damit aber auch keine negativen Überraschungen. Daher werde den am morgigen Dienstag anstehenden Daten aus dem US-Bausektor wohl umso mehr Aufmerksamkeit geschenkt.


Das Blue Chips Barometer SMI rückte am Montag um 1,58% oder um 84,45 auf 5’435,12 Punkte vor und schloss damit auf Tageshoch. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 2,37% auf 821,40 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,52% auf 4’672,51 Zähler.


Beflügelt von den Aufschlägen der US-Finanzwerte stiegen auch die Papiere der hiesigen Banken deutlich an. Allen voran Julius Bär rückten um 5,5% auf 43,52 CHF vor und profitierten nach Händlerangaben von einer Kaufempfehlung aus dem Hause CA Cheuvreux. Die Grossbankentitel UBS (+5,8% auf 15,91 CHF) und Credit Suisse (+5,2% auf 46,60 CHF) schlossen am Ende in Sachen Performance zu den Bären auf. Ebenfalls fester notierten bei den Versicherern Swiss Life (+3,1% auf 92,75 CHF), während ZFS (+0,7% auf 197,10 CHF) und Swiss Re (+1,2% auf 36,44 CHF) dem Gesamtmarkt etwas hinterherhinkten.


Auf der Gewinnerseite standen auch konjunkturabhängige Titel wie Holcim (+5,5% auf 55,70 CHF). Die Aktien des Zementkonzerns profitieren nach Darstellung von Analysten vom Ausgang der Parlamentswahlen in Indien. Holcim könne nun weiterhin in Indien in einem sicheren politischen Umfeld agieren. Experten erwarten, dass die Regierung ihre Reformprogramme fortsetzen wird. Holcim erwirtschaftet rund 10% seines Konzernumsatzes auf dem Subkontinent.


Swatch stiegen mit 5,9% auf 174,60 CHF ebenfalls stark an, am Freitag hatten die Papiere trotz positiver Aussagen des Managements anlässlich der Generalversammlung noch verloren. Adecco gewannen 2,9% auf 46,16 CHF und Logitech 3,6% auf 15,50 CHF.


Die defensiven Schwergewichte Novartis (-0,1% auf 44,06 CHF), Roche (+0,3% auf 146,10 CHF) und Nestlé (+0,3% auf 40,50 CHF) banden den Schweizer Aktienmarkt etwas zurück. Nach einer Rating-Abstufung durch Merrill Lynch standen die Aktien von Actelion (-1,6% auf 52,30 CHF) unter Abgabedruck.


Im breiten Markt standen Oridion (-6,8%) nach schwachen Quartalszahlen unter Druck. Card Guard (+2,2%) konnten hingegen von den Erwartungen ausgefallenen Erstquartalszahlen profitieren. Uster Technologies sanken um 1,4%. Das Unternehmen wird das Produktesortiment des deutschen Spezialherstellers von Textilprüfsystemen Zweigle übernehmen. Zweigle hat vor kurzem Insolvenz angemeldet.


Auf der Gegenseite waren die Titel von AFG (+2,9%) nach Ablauf der Blackout-Periode im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung gesucht. Myriad (+10%) avancierten deutlich vor der Generalversammlung am (morgigen) Dienstag. Rolf Jetzer soll neuer Verwaltungsratspräsident werden. Er präsidiert bereits die Fluggesellschaft Swiss und ist zudem Verwaltungsrat bei der Bank Julius Bär. (awp/mc/ps/29)

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