Erster Zahlungsausfall eines Islamic Bond-Emittenten

Investment Dar erklärte am Dienstag, man liege mit den Auszahlungen periodischer Gewinnausschüttungen des Islamic Bonds (Sukuk) um 14 Tage zurück. Der Sukuk, der über eine Tochtergesellschaft in Bahrain platziert wurde, hat eine Laufzeit bis 2010. Sukuk weisen keine Zinskupons auf, sondern beteiligen die Bond-Halter an Gewinnen, die ein zugrundeligendes, physisches Objekt (z. B. Immobilienprojekte) abwerfen. Investment Dar versprach eine «Restrukturierung» des Bonds. Man wolle die Auszahlungen «baldmöglichst» wieder fortsetzen, hiess es.


Hohe Schuldenlast bei Investment Dar
Im Januar dieses Jahres hatte Dar erklärt, es wolle seine Anteile an dem James Bond-Autoproduzenten Aston Martin, die zwischen 10 und 20 Prozent liegen, verkaufen, um Schulden loszuwerden. Im Dezember 2008 verkündete Dar, man benötige eine Milliarde Dollar für Refinanzierungsdienste. Kuwaiter pflegen eine lange Tradition als global tätige Investoren, und sie gelten als die risikofreudigsten Anleger am Golf.


Islamic Banking kein Wundermittel gegen die Krise
Der Zahlungsausfall zeigt auch, dass islamische Banken, obwohl wegen des islamischen Zinsverbots längst nicht in dem Ausmass von der Finanzkrise betroffen wie konventionelle Banken, sehr wohl einem Ausfallrisiko unterliegen. «Die vermeintliche Immunität islamischer Banken wird teilweise propagiert», sagte Fares Mourad, Managing Director und Head Islamic Finance bei der Privatbank Sarasin in Zürich, bereits im November 2008. «Selbstverständlich können auch islamische Finanzierungen daneben gehen, etwa, wenn Projektfinanzierungen nicht ausreichend Kapital akquirieren oder das Geschäftsmodell eiens von islamischen Banken mit Kapital ausgestatteten Unternehmers floppt», fügt Mourad hinzu. (gaf)

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