CH-Verlauf: Uneinheitlich – Finanztitel sinken, Pharmawerte steigen

Wichtige Unternehmensnews zu den Blue Chips gibt es hierzulande nur wenige. Händler begründen den Rückgang bei Versicherungen und Banken mit Gewinnmitnahmen. Die Pharmatitel würden dagegen von guten Vorgaben aus den USA profitieren. Am Nachmittag könnten diverse US-Konjunkturdaten der Börse neue Impulse liefern. Erwartet werden Angaben zu den Import- und Exportpreisen, zum Einzelhandelsumsatz sowie zu den Lagerbeständen.


Das Blue Chips Barometer SMI steht um 12.05 Uhr mit 37,85 Punkte bzw. 0,71% höher auf 5’383,88 (Tageshoch: 5’406,86) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,65% auf 804,64 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um 0,56% auf 4’623,04 Punkte.


Novartis (+4,8% auf 44,96 CHF) und Roche (+3,5% auf 145,90 CHF) führen mittlerweile das Bluechips-Segment deutlich an. Die Aktien beider Unternehmen würden auf die positiven Vorgaben des US-Pharmasektors vom Vorabend reagieren, hiess es. Laut Branchenexperten dürfte es bei der Reform des US-Gesundheitswesens zu Verzögerungen kommen. Bei Novartis hat die Verpflichtung von Jon Symonds zum neuen Finanzchef Spekulationen geschürt, wonach dieser in den kommenden Jahren Daniel Vasella an der Konzernspitze ablösen könnte. Symonds war zuvor CEO von AstraZeneca.


Zu den Tagessiegern gehören im Moment auch Nestlé (+2,2% auf 40,88 CHF) oder nach einer Kurszielerhöhung durch Helvea die Titel von Sonova (+2,0% auf 76,50 CHF).


Entgegen dem Branchentrend steigen Swiss Life um 0,5% auf 94,60 CHF. Ansonsten stehen die Finanztitel unter starkem Abgabedruck. UBS (-5,9% auf 15,24 CHF), Swiss Re (-3,8% auf 37,20 CHF), Julius Bär (-4,2% auf 39,76 CHF), ZFS (-3,2% auf 198,90 CHF) oder CS (-4,1% auf 43,10 CHF) büssen stark an Wert ein.


Die Finanztitel hätten die zuletzt gesehene Erholung am Aktienmarkt angeführt. Daher erstaune es nicht, dass nun Gewinne mitgenommen werden, so ein Händler. Bereits US-Finanzwerte waren am Vorabend unter Druck gekommen. Ausserdem hat die niederländische ING heute morgen mit Quartalszahlen enttäuscht und die Analysten der UBS stuften den europäischen Versicherungssektor ab.


Grössere Abgaben verzeichnen nebst den Finanzaktien auch Zykliker wie Logitech (-3,6% auf 14,86 CHF), Petroplus (-2,4% auf 19,99 CHF) oder OC Oerlikon (-2,9% auf 64,00 CHF). Auch hier kommt es zu Gewinnmitnahmen.


Richemont geben einen Tag vor der Publikation zum Geschäftsjahr 2008/09 1,4% auf 21,66 CHF nach. Schwache Zahlen des Konkurrenten Bulgari belasten bereits heute. Die Aktien von Swatch (-0,2% auf 172,30) sind weniger von der Nachfrage nach Schmuck abhängig und reagieren kaum auf diese Nachrichten.


Im breiten Markt sind etwas mehr News vorhanden. So wollen die an der SIX kotierte Métraux Services und die Derendinger AG, zwei Anbieter von Autoersatzteilen, ihr Geschäft zur Swiss Automotive Group mit Sitz in Cham zusammenführen. Die Métraux-Aktien sollen zu 112 CHF (gestern 75) zurückgekauft und anschliessend dekotiert werden. Der Kurs steigt um 40,1% auf 109,50 CHF.


Ausserdem haben Schaffner das Halbjahresergebnis und SHL das Erstquartalsresultat veröffentlicht. Schaffner wurden bislang noch nicht gehandelt, SHL legen um 5,8% deutlich zu.


Swissmetal (+1,7%) hat ausserdem mit Olaf Schmidt-Park einen neuen CEO und damit einen Nachfolger von Martin Hellweg bestimmt. Die Titel lagen im frühen Handel sogar mit über 10% im Plus.


Gategroup tendieren am zweiten Handelstag seitwärts auf 14,95 CHF und stehen weit unter dem ersten Kurs von gestern um 9 Uhr bei 20,00 CHF. Gestern wurden mit 360’000 Titel rund 1,8% der kotierten Aktien gehandelt. (awp/mc/pg/20)

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