Nasdaq Dubai glänzt mit Derivaten

von Gérard Al-Fil
So steg die Zahl der gehandelten Derivate-Kontrakte an der Nasdaq Dubai im April 2009 auf 7,575 und damit um 10% gegenüber dem Vormonat. Noch im Februar wechselten an der Börse von CEO Jeff Singer nur 386 Kontrakte die Besitzer.

Absichern und spekulieren
Derivate wie Optionen oder Futures-Kontrakte erlauben es Anlegern, sich gegen Verluste ihrer Aktien-, Rohstoff- oder Fremdwährungsbestände absuzichern. Derivate können freilich auch zur Spekulation eingesetzt werden, und sie unterliegen aufgrund ihrer Hebelwirkung eine höheren Risikoklasse als Aktien. Die Nasdaq Dubai bietet neben Derivaten auf den 20 Wertpapieren, die auf ihrem Kurszettel stehen, auch Optionsscheine auf arabische Werte der lokalen Börsen in Dubai und Abu Dhabi. Die Anleger griffen insbesondere auf Zertifikate für Immobilienwerte wie Emaar Properties oder Aldar zu, die beiden führenden Baufirmen im Mittleren Osten.

An der Nasdaq Dubai entfielen im April die drei grössten Martkanteile in diesem Segment auf die Handelsabteilungen der Citigroup (38.44%), Deutsche Bank (18.45%) und die britische Bank HSBC (11.24%).

Das steigende Interesse an Optionen beweist auch, dass es trotz des in der Region in Mode gekommenen Islamic Banking, das den Einsatz von Derivaten wegen ihres vermeintlichen Glücksspielcharakters ablehnt, der in den arabischen Ländern noch in den Kinderschuhen steckende Derivate-Markt Zukunft hat. Weitere Emittenten aus westlichen Ländern dürften mit entsprechenden Angeboten daher folgen.

Im Aktienhandel verzeichnete der Nahost-Ableger des amerikanisch-skandinavischen Börsenkonglomerats Nasdaq OMX ebenso Zuwächse. Von Januar bis April wurden 1,237 Mrd. Aktien gehandelt, so viele wie noch nie seit der Eröffnung der Börse im September 2005. Das am häufigsten gehandelte Wertpapier war die Dubai Ports (DP) World, das viertgrösste Containerhafen-Unternehmen der Welt.