EU-Eröffnung: Kurse steigen weiter – Banktitel gefragt
Nach der Flut von Quartalszahlen im Laufe der Woche ebbt die Anzahl der Bilanzvorlagen nun langsam ab, dafür steigt die Zahl der Studien, in denen die Analysten die jüngsten Unternehmensdaten reflektieren. Die Anleger interessierten sich vor allem für die positiv kommentierten Ergebnisse des Stress-Tests der US-Banken und kauften Bankaktien. Nachmittag dürfte dann der US-Arbeitsmarktbericht für April für Bewegung sorgen.
Nach Veröffentlichung positiv aufgenommener Ergebnisse des Stress-Tests in den USA blieben die Finanztitel europaweit besonders gesucht. Der Präsident des deutschen Bankenverbands, Andreas Schmitz, lehnte unterdessen offizielle Stresstests für Banken in Europa ab. Er befürwortet stattdessen eine einheitliche europäische Bankenaufsicht. Sie sollte alle grenzüberschreitend tätigen Banken überwachen und so schnell wie möglich eingeführt werden.
An der Spitze des EuroSTOXX50 standen die Titel von Fortis mit plus 7,09 Prozent auf 2,31 Euro. UniCredit folgten mit plus 4,84 Prozent auf 2,08 Euro an zweiter Stelle. Am Vormittag stammten acht der zehn gefragtesten Titel im EuroSTOXX50 aus dem Finanzsektor. Der Branchenindex legte 2,62 Prozent zu. In London stiegen die Titel von Royal Bank of Scotland (RBS) mit plus 14,18 Prozent auf 47,50 Pence an die Spitze des FTSE 100 . Die verstaatlichte Bank rechnet nach einem erneuten Quartalsverlust weiter mit schweren Zeiten. Der einstige Stolz der britischen Finanzbranche musste mit mehreren staatlichen Hilfen gestützt werden und befindet sich jetzt mehrheitlich im Staatsbesitz.
Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever kündigte unterdessen an, künftig ganz auf Prognosen verzichten zu wollen. Unilever-Chef Paul Polman sagte, er sehe «gegenwärtig keine Notwendigkeit, darüber nachzudenken, wann wir wieder eine Prognose veröffentlichen», berichtet die «Financial Times Deutschland». Die Aktie fiel um 0,38 Prozent auf 16,82 Euro.
Raffineriewerte traten kurz vor dem Wochenende noch einmal in den Blick. Der spanische Ölkonzern Repsol-YPF musste im ersten Quartal wegen der gesunkenen Ölpreise einen Gewinneinbruch hinnehmen, dieser fiel allerdings weniger stark aus als befürchtet. Die Aktie stieg um 2,13 Prozent auf 15,34 Euro. Anders beim österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV: Dort fiel der Umsatz- und Gewinneinbruch für das erste Quartal höher aus als erwartet. Die Aktie fiel um 1,14 Prozent auf 25,95 Euro. (awp/mc/ps/12)