EU-Verlauf: Fest – Bank-Titel weiter gefragt – Warten auf Zinsentscheid
Am Morgen profitierten die Bankenwerte europaweit vor allem von Aussagen des US-Finanzministers Timothy Geithner, dass keine der angeschlagenen US-Banken vor der Insolvenz steht. Der Leitindex EuroSTOXX 50 stieg um 1,56 Prozent auf 2.475,29 Zähler. In Paris gewann der CAC-40-Index 1,66 Prozent auf 3.338,09 Punkte. Der Londoner FTSE 100 kletterte um 2,10 Prozent auf 4.489,01 Punkte.
Fortis standen mit plus 13,39 Prozent auf 2,09 Euro weiter an die Spitze des EuroSTOXX50. Societe Generale hielten sich mit minus 5,14 Prozent auf 41,51 Euro am Ende des Index. Die französische Grossbank rutschte zum Jahresauftakt überraschend erstmals in der Finanzkrise in die roten Zahlen. Insgesamt führten Banken und Versicherer gemeinsam mit Rohstofftiteln aus Branchensicht die durchweg freundliche Marktentwicklung an.
Europas zweitgrösster Versicherer AXA ist nach einem leichten Umsatzrückgang im ersten Quartal weiter zuversichtlich, gut durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise zu kommen. Die Aktie dämmte ihre frühen Verluste ein und viel zuletzt um 0,71 Prozent auf 13,34 Euro. Der Schweizer Versicherer Zurich Financial Services (ZFS) litt im ersten Quartal stärker unter der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise als erwartet. Die Aktie legt nach frühen Verlusten zu und gewann zuletzt 0,93 Prozent auf 217,40 Franken. Swiss Re kehrte als weltweit zweitgrösster Rückversicherer indes im ersten Quartal überraschend stark in die Gewinnzone zurück. Mit plus 14,98 Prozent auf 33,68 Franken stieg die Aktie an die Index-Spitze. In London gewann der Kurs von Barclays 2,08 Prozent auf 294,00 Pence. Die britische Grossbank ist mit einem Milliardengewinn in das Jahr gestartet und spricht von weiter guten Geschäften im April.
Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever erwirtschaftete im ersten Quartal hingegen weniger Gewinn. Die Aktie war mit plus 7,69 Prozent auf 16,72 Euro der zweitstärkste Wert im EuroSTOXX50. Ein Analyst verwies auf den Ausblick. Der sei zwar nicht besonders gut, immerhin habe der Konzern aber überhaupt eine Blick in die Zukunft gewagt.
In Paris stieg der Kurs von Veolia Environnement um 3,93 Prozent auf 22,50 Euro. Der französische Umweltdienstleister wuchs im ersten Quartal trotz eines Einbruchs im Müllgeschäft stärker als erwartet. Der Konzern spürt die Krise nach eigenen Angaben bei der Müllentsorgung, da weniger Abfall anfällt. Im März sei der Einbruch dieser Sparte aber gestoppt worden, hiess es.
Unterdessen bereitet die Wirtschaftkrise dem britischen Alkoholkonzern Diageo weiter Kopfschmerzen. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres sank der Umsatz auf vergleichbarer Basis um sieben Prozent. Der Kurs stieg dennoch um 3,28 Prozent auf 882,50 Pence. (awp/mc/pg/20)