CH-Verlauf: Gewinne ausgebaut – Swiss Re im Hoch

Hierzulande konzentriert sich das Interesse auf die drei SMI-/SLI-Titel Swiss Re, ZFS und Petroplus, die heute ihre Q1-Ergebnisse vorgelegt und im Vergleich mit den Markterwartungen unterschiedlich abgeschlossen haben. Neue Impulse werden im weiteren Verlauf von den Sitzungen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank am Nachmittag erwartet.


Bis um 12 Uhr steigt der SMI um 60,05 Punkte oder 1,13% auf 5’379,31 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI rückt um 2,03% auf 817,96 Stellen vor und der breite Swiss Performance Index SPI um 1,13% auf 4’631,88 Punkte.


Unter den Q1-Berichterstattern haben einzig Swiss Re die Anleger zu überzeugen vermocht, was mit hohen Aufschlägen honoriert wird. Schwache Zahlen von ZFS und Petroplus werden dagegen abgestraft.


Allen voran Swiss Re (+17,8% auf 34,44 CHF) haben ihre Gewinne nach Zahlen weiter ausgebaut. Der Rückversicherer ist nicht nur in die Gewinnzone zurückgekehrt, sondern hat die Schätzungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen. Die Eigenkapitalsituation hat sich deutlich verbessert – nicht zuletzt dank einer Kapitalspritze von Berkshire Hathaway. CEO Stefan Lippe zufolge hat Swiss Re wieder das Zeug für ein «AA»-Rating.


ZFS (+1,1% auf 217,70 CHF) haben nach einem schwachen Start ins Plus gedreht. Die Anleger hätten sich beim zweiten Blick auf die Quartalszahlen auf die zugrunde liegende operative Leistung und die Verbesserung der Finanzlage des Konzerns besinnt, sagten Händler. Zuvor waren in einer ersten Reaktion auf die deutlich unter den Erwartungen liegenden Gewinnzahlen nach den starken Avancen der Titel des Versicherungskonzerns seit Anfang März Gewinne mitgenommen worden.


Die Bankenwerte UBS (+5,0% auf 16,89 CHF), Credit Suisse (+2,1% auf 44,40 CHF) und Julius Bär (+5,1% auf 42,26 CHF) profitierten vor allem von Aussagen des US-Finanzministers Timothy Geithner, dass keine der angeschlagenen US-Banken vor der Insolvenz stehe. Am Abend werden die Ergebnisse des Banken-Stresstests der Fed erwartet.


Auch Zykliker wie ABB (+2,1% auf 18,53 CHF), Holcim (+1,5% auf 59,35 CHF), Geberit (+3,0% auf 126,40 CHF) oder Logitech (+4,8% auf 17,60 CHF) notieren auf den Einkaufszetteln der Investoren. Die Hoffnung auf eine Belebung der Wirtschaft in absehbarer Zeit habe die Investoren wieder risikofreudiger gemacht, hiess es.


Aus dem SLI hat die Raffineriebetreiberin Petroplus (Aktie: -1,2% auf 20,84 CHF) Quartalszahlen gezeigt. Analysten zufolge sorgt der höher als erwartete Lagerbewertungseffekt und der düstere Ausblick für schlechte Stimmung bei den Anlegern.


Die defensiven Pharmawerte Roche (-0,9% auf 142,70 CHF) und Novartis (-0,1% auf 43,60 CHF) binden den Schweizer Aktienmarkt etwas zurück. Dabei belaste nicht nur der steigende Risikoappetit der Investoren, sondern auch eine Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde. Diese evaluiert gegenwärtig die Risiko-Profile der beiden Immunsuppressiva CellCept (Roche) und Myfortic (Novartis).


Givaudan sinken um 0,8% auf 694,50 CHF, nachdem der deutsche Konkurrent Syrise weniger als erwartet verdient hat. Im Gesamtmarkt klettern Acino nach Quartalszahlen um 7,8% nach oben. Der Pharma- und Generikahersteller publizierte dank Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmassnahmen einen deutlich über den Erwartungen liegenden Gewinn.


Auf der anderen Seite büssen Arpida 2,0% ein. Der Biotech-Startup hat nach dem Scheitern seines wichtigsten Produktekandidaten noch immer keinen neuen Geldgeber gefunden und verhandelt mit diversen Partnern. Eine konkrete Lösung kann allerdings der heutigen Generalversammlung nicht präsentiert werden. (awp/mc/ps/21)

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