Clariant mit hohem Verlust im Startquartal

Nach Einmaleffekten resultierte ein EBIT-Verlust von 68 Mio CHF und der Reingewinn von 41 Mio CHF aus dem Vorjahr verwandelte sich einen hohen Verlust von 91 Mio CHF. Der operative Free Cash Flow, auf diesen legt Clariant in diesem Jahr besonderen Fokus, stand bei 156 Mio CHF, nach einem Abfluss von 6 Mio CHF im Vorjahresquartal. Als Grund für den scharfen Gewinnrückgang nennt Clariant eine geringe Nachfrage sowie Wertminderungen der Lagerbestände und der Einfluss einer niedrigen Kapazitätsauslastung. Der Effekt habe durch die getroffenen Massnahmen zur Kostensenkung gemindert werden können.


Analystenerwartungen nicht erreicht
Damit hat der Chemiekonzern die Analysten-Prognosen (AWP-Konsens) verfehlt. Analysten hatten durchschnittlich einen Umsatz von 1’621 Mio CHF, jeweils vor Einmalkosten einen EBITDA von 83 Mio und einen EBIT von 7 Mio und einen Konzernverlust von 80 Mio CHF erwartet. Das Berichtsquartal war Clariant von einem starken Nachfragerückgang geprägt. Die Volumen sanken um 25%, was zu einer äusserst geringen Kapazitätsauslastung geführt habe. In der Folge sank die Bruttomarge auf 23,6% von 30,5% Vorjahr. Die Rohstoffkosten sanken im Vergleich zum vierten Quartal 2008 um durchschnittlich 15% und um 2% gegenüber dem Vorjahresquartal. Demgegenüber konnte Clariant die Verkaufspreise um 6% anheben.


Erste Lichtblicke
Clariant sieht derzeit keine Hinweise darauf, dass sich die Weltwirtschaft kurzfristig von der Talfahrt der letzten Monate erholen wird. Einzelne Märkte hätten sich jedoch im ersten Quartal des laufenden Jahres stabilisiert. So machte Clariant in einigen asiatischen und lateinamerikanischen Ländern erste Anzeichen einer teilweisen Nachfrageerholung aus. Das Unternehmen rechnet vor diesem Hintergrund mit einer anhaltend schwachen Umsatzentwicklung in den kommenden Monaten, wie am Mittwoch der Medienmitteilung zum Quartalsabschluss zu entnehmen ist.


Konzentration auf Cashflow und Produktionsanpassungen
In diesem schwierigen Umfeld werde sich Clariant weiterhin auf Cashflow und die Anpassung seiner Produktionskapazitäten an die geringe Nachfrage konzentrieren. Die bereits eingeleiteten deutlichen Kostensenkungen – insbesondere bei den Vertriebs- und Gemeinkosten – würden in den nächsten Quartalen zu einer verbesserten Rentabilität führen.


Renditeziel für 2010 bekräftigt
Die laufenden Restrukturierungen würden mit Nachruck vorangetrieben, ist weiter zu lesen. Diese belasten die Rechnung 2009 wie bereits früher mitgeteilt mit 200 bis 300 Mio CHF. Clariant hat 1’350 Stellen identifiziert, welche abgebaut werden sollen. 540 davon seien bereits im Verlauf des 1. Quartals 2009 aufgehoben worden, ist den Unterlagen zur Ergebnispräsentation zu entnehmen. Für 2010 bestätigte Clariant das Ziel, einen Ertrag auf dem investierten Kapital (Return on Invested Capital – ROIC) zu erzielen, der über dem Branchendurchschnitt liegt. (awp/mc/ps/06)

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