KOF: Rezessive Entwicklung hat sich im 1. Quartal verstärkt
Besonders unbefriedigend sei die Entwicklung in der Industrie und bei den Banken gewesen, so die KOF weiter. Die Kapazitätsauslastung der Industrie ist um 4 Prozentpunkte auf 78%, den tiefsten Wert seit Mitte der 70er Jahre, gefallen. Die Abschwächung der internationalen Konjunktur und die Finanzkrise hätten somit tiefe Spuren auch in der Schweizer Wirtschaft hinterlassen.
Verschlechterung in den nächsten sechs Monaten erwartet
Sowohl für die kommenden drei als auch die nächsten sechs Monate erwarten die Umfrageteilnehmer weiterhin eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. So wird in den Sommermonaten 2009 betreffend der Nachfrage in keinem der befragten Wirtschaftssektoren mehr mit einer Zunahme gerechnet. Eine Ausnahme bilden lediglich die Versicherungen, wo sie annähernd stagniert.
BIP deutlich gesunken
Die KOF geht aufgrund der Umfrageresultate davon aus, dass das BIP in der Schweiz im ersten Quartal, wie bereits im April von der KOF prognostiziert, gegenüber dem Vorquartal deutlich gesunken ist. In den Sommermonaten müsse weiterhin mit deutlich negativen Wachstumsraten gerechnet werden, so die KOF weiter. Die BIP-Vorjahreswachstumsrate werde somit voraussichtlich verstärkt ins Minus fallen.
Beschäftigungsindikator deutlich rückläufig
Auch der Beschäftigungsindikator ist auf -13,2 Punkte deutlich gefallen. Nach einem Höchststand des Indikators im Juli 2007 sei er bis Oktober 2008 auf einen neutralen Wert von nahe Null zurückgekommen und sinke seither weiter. Der jüngste Rückgang gegenüber dem Januarwert von -11,2 zeige zwar eine leichte Verlangsamung des Falls an, im dritten Quartal 2009 sei dennoch mit einer weiter deutlich rückläufigen Beschäftigung zu rechnen, so die KOF.
Situation in früheren Jahren schlimmer
Der jetzige Stand des Beschäftigungsindikators sei im historischen Vergleich seit Beginn der Zeitreihe 1992 bislang noch weniger tief als während der letzten Einbrüche in den Jahren 1992, 1996 und 2003. Ob die historischen Tiefststände während der aktuellen Rezession noch unterschritten würden, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erkennbar. (awp/mc/pg/22)