Bernanke verbreitet Zuversicht

Belastet werde der Konsum jedoch weiterhin durch den schwachen Arbeitsmarkt und die Vermögensverluste bei Aktien und Häusern. Die Lage am Arbeitsmarkt dürfte sich in den kommenden Monaten weiter verschlechtern, erwartet Bernanke. Er erwartet einen weiteren Arbeitsplatzabbau und einen Anstieg der Arbeitslosenzahl.


Starker Rückgang der Lagerbestände
Im Laufe dieses Jahres dürfte die Konjunktur laut Bernanke nach oben drehen. Ein gutes Zeichen sei der starke Rückgang der Lagerbestände im ersten Quartal. Die wirtschaftliche Erholung dürfte jedoch nur verhalten erfolgen. Die Wirtschaft dürfte für geraume Zeit unter ihrem Potenzial wachsen.


Niedrige Inflationsraten
Die schwache Wirtschaft wird laut Bernanke für niedrige Inflationsraten sorgen. Die Fed werde daher die Leitzinsen für geraume Zeit niedrig lassen können. Bei einer Rücknahme der geldpolitischen Stimulierung müsse die Notenbank beachten, dass die Erholung nicht gefährdet werde und andererseits langfristig keine Inflationsgefahren entstünden. Derzeit liegt der Leitzins in einer Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent.


Strategie zur Umkehr der Liquiditätsschwemme
Die Notenbank sei dabei eine Strategie zu entwickeln, um die Liquiditätsschwemme wieder rückgängig zu machen, sagte Bernanke. Zudem seien die niedrigen langfristigen Zinsen ein Zeichen für eine länger anhaltende niedrige Inflation. Er erwarte zudem nicht, dass die Fed durch ihre Programme Geld verlieren werde. Die Programme der Fed seien sehr sicher und profitabel für den Steuerzahlen. Für das Finanzministerium sehe die Sache jedoch anders aus.


Finanzsystem zeigt sich weit stabiler als im Oktober
Das Finanzsystem ist laut Bernanke in einem weit besseren Zustand als im Oktober 2008. «Das System bleibt zwar fragil, wir haben jedoch bereits einen weiten Weg seit Herbst hinter uns gebracht.» Zu den von der Fed durchgeführten Stress-Test für die Banken sagte Bernanke, dass er hier zuverlässige Ergebnisse über den Zustand des Bankensystems erwarte.


Banken benötigen zusätzliches Kapital
Bernanke erwartet, dass die Banken die zusätzliches Kapital benötigen, sich dieses am Markt besorgen können. Banken mit zu geringer Finanzausstattung sollen laut Bernanke aufgefordert werden, «umfangreiche Kapitalpläne» zu erarbeiten. Danach hätten sie sechs Monate Zeit, die Massnahmen umzusetzen. Falls benötigt, stehe die Regierung mit Eigenkapital bereit. Eine erneute Insolvenz eines grosses Finanzinstitutes hätte laut Bernanke enorme Verwerfungen zur Folge. Die Banken hätten zwar grosse Verluste erlitten, andererseits aber bereits weitgehende Abschreibungen vorgenommen. Die Fed wollte die Ergebnisse Presseberichten zufolge noch am Dienstag den Banken vorlegen. Am Donnerstag sollen sie dann veröffentlicht werden – allerdings erst nach US-Börsenschluss um 22.00 Uhr deutscher Zeit, wie das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Insider berichtete. (awp/mc/pg/34)

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