Daimler macht im 1. Quartal über 1 Mrd. Euro Verlust
Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte vor der Zahlenvorlage bereits ein deutlich negatives Ergebnis angekündigt. Trotzdem bezeichnete ein Händler in einer ersten Reaktion die Zahlen als «grausam». Die Aktie rutschte nach den Zahlen tief ins Minus.
Absatzrückgang von 34 Prozent
Operativ verzeichnete der Konzern im Zeitraum von Januar bis März einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro. Hier hatte vor einem Jahr noch ein Plus von fast zwei Milliarden Euro in den Büchern gestanden. Auch für das zweite Quartal werde erneut ein deutlich negatives Ergebnis erwartet, hiess es nun. Nach einem Absatzrückgang von 34 Prozent im ersten Quartal und einem Umsatzschwund von 24 Milliarden auf 18,7 Milliarden Euro wiederholte der Konzern seine Einschätzung, das laufende Jahr werde deutlich unter dem Vorjahr bleiben. Im vergangenen Jahr wurde ein Umsatz von 95,9 Milliarden Euro erzielt.
Abschied bei Chrysler belastet Daimler-Quartalsergebnis mit 700 Mio. Dollar
Ausserdem gab Daimler bekannt, dass man sich vollständig von seinem verbliebenen Anteil am angeschlagenen US-Branchenkollegen Chrysler trennt. Eine entsprechende Einigung sei mit dem Mehrheitseigner Cerberus und der staatlichen Pensionsaufsicht erzielt worden, teilte Daimler mit. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern werde dadurch im 2. Quartal mit bis zu 700 Mio. Dollar belastet. Im Rahmen der Übertragung des bisherigen 19,9-Prozentanteils der Stuttgarter an Cerberus verzichtet Daimler auf die Rückzahlung der Chrysler gewährten Darlehen, die im Jahresabschluss 2008 bereits vollständig abgeschrieben wurden.
Cerberus zieht Vorwürfe zurück
Chrysler und Cerberus verzichten der Mitteilung zufolge auf die mögliche Geltendmachung etwaiger Forderungen im Rahmen des vorhergehenden Anteilsverkaufs im August 2007. Ausserdem zieht Cerberus die 2008 vorgebrachten Vorwürfe gegen Daimler vollständig zurück. Die bestehende Pensionsgarantie in Höhe von einer Milliarde Dollar gegenüber der staatlichen Pensionsaufsicht wird auf einen Betrag von 200 Millionen Dollar reduziert und läuft bis August 2012 weiter. Daimler wird zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des endgültigen Vertrags und in den folgenden beiden Jahren jeweils 200 Millionen Dollar in die Pensionspläne von Chrysler einzahlen. (awp/mc/pg/35)