Apple auch ohne Chef mit starkem Gewinnplus
Der US-Konzern widerlegte damit Sorgen, die aktuelle gesundheitsbedingte Auszeit seines charismatischen Chefs Steve Jobs könnte sich das Geschäft belasten. Der 54-Jährige pausiert seit Januar noch bis Jahresmitte wegen einer schweren Erkrankung. Er werde Ende Juni wieder zurückkehren, bekräftigte Finanzchef Peter Oppenheimer.
iPhone-Absatz verdoppelt
Von seinem iPhone-Handy verkaufte Apple zwischen Januar und März knapp 3,8 Millionen Stück – weit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Das Handy sei nun in 81 Ländern weltweit zu haben. Den tragbaren Musikplayer iPod setzte Apple elf Millionen Mal ab, ein Plus von drei Prozent. Die im vergangenen Juli gestartete Online- Plattform App Store mit inzwischen zehntausenden Anwendungen für iPhone und iPod steuert gerade auf die Marke von insgesamt einer Billion Downloads zu.
Einstieg in Netbooks-Geschäft nicht ausgeschlossen
Bei den vergleichsweise hochpreisigen Mac-Rechnern ging es dagegen in einem generell schwachen Computermarkt erstmals seit Jahren um drei Prozent auf 2,2 Millionen Stück runter. Einen Einstieg in den stark wachsenden Markt für sogenannte Netbooks schloss der derzeit den Konzern führende Top-Manager Tim Cook nicht generell aus. In ihrer gegenwärtigen einfachen Form würden die stark abgespeckten Kleincomputer aber nicht zur Marke Apple passen.
Erwartungen übertroffen
Apple übertraf mit dem Gewinn in seinem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal die Schätzungen der Analysten klar. Die Aktie legte nachbörslich deutlich zu. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als 40 Prozent gestiegen. Von seinen Umsätzen erzielte das Unternehmen 46 Prozent abseits des Heimatmarktes. Der Konzern will im laufenden Geschäftsjahr rund zwei Dutzend weitere seiner Apple-Stores eröffnen, etwa die Hälfte davon ausserhalb der USA.
Zurückhaltender Ausblick
Für das laufende dritte Geschäftsquartal rechnet der Konzern mit einem Umsatz zwischen 7,7 und 7,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll 0,95 bis 1,00 Dollar betragen. Analysten hatten hier mehr erwartet, aber Apple ist für seine zurückhaltenden Prognosen und später zuletzt immer weit besseren tatsächlichen Zahlen bekannt. (awp/mc/ps/06)