CH-Verlauf: Leichtes Plus – vor allem dank starken Novartis

Die heute vorgelegten Zahlen verschiedener SMI/SLI-Unternehmen hätten ein gemischtes Bild ergeben. Die Ergebnisse von Novartis und der Credit Suisse könne man aber schon als erfreulich bezeichnen, und die Enttäuschung bei ABB halte sich in Grenzen, da der Rückgang in dieser Form auch mehr oder weniger erwartet worden sei.


Der SMI steht um 12.05 Uhr minim um 1,19 Punkte bzw. 0,02% höher bei 5’064,89 Punkten und der breite SPI 0,01% bei 4’305,5 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) geht dagegen um 0,25% auf 759,3 Punkte zurück.


Spitzenreiter im SMI sind nach wie vor CS (+7,4% auf 42,64 CHF) und Novartis (+3,0% auf 42,84 CHF), beide beflügelt von guten Quartalszahlen. Die CS hat mit ihrem Resultat die Prognosen um Längen übertroffen und schreibt erstmals seit langer Zeit wieder einen Gewinn. Positiv wurden unter anderem der Nettoneugeldzufluss sowie das sehr komfortable Tier 1 Ratio herausgestrichen. Leise Zweifel werden zum Glanzresultat im Investmentbanking geäussert.


Novartis hat vor allem auf Ebene des operativen Ergebnisses und des Reingewinns die Erwartungen übertroffen. Durch eine starke Performance und gut aufgenommene, neu lancierte Produkte hat dabei die umsatzmässig wichtige Pharma-Division geglänzt.


Hinter den beiden verzeichnen Adecco (+1,8% auf 44,22 CHF), Holcim (+1,7% auf 56,25 CHF) oder Bâloise (+1,5% auf 80 CHF) noch gute Gewinne oder aus dem SLI Lonza (+3,2% auf 105,80 CHF). Das am Morgen präsentierte Business Update des Lifesciencekonzern wird grundsätzlich als solide beurteilt, wenngleich die Analysten auch einige Wermutstropfen sehen.


Auf der Gegenseite stehen ABB mit einem Minus von 5,3% auf 17,05 CHF. Die am Morgen vorgelegten Daten zum ersten Quartal haben die Erwartungen mehrheitlich verfehlt. Einzig der Auftragseingang fiel um einiges besser als von den Analysten prognostiziert. ABB hat gleichzeitig und wenig überraschend bekanntgegeben, dass das im Dezember angekündigte Kostensenkungsprogramm erweitert werde. Die aktuelle Kursschwäche sei aber auch im Lichte der markanten Fortschritte des Titels seit anfangs März zu sehen. Allein die Avancen vom Vortag sind immer noch höher als das heutige Minus, so gesehen sei dieses auch etwas zu relativieren.


Bös unten durch müssen Logitech (-10,8% auf 12,16 CHF), ebenfalls im Anschluss an Quartalszahlen. Die Zahlen für das vierte Quartal seien sowohl im Retailbereich wie auch bei OEM «sehr enttäuschend», hiess es in Marktkreisen, wo auch von «dicker Post» die Rede war. Ein Blick auf die Margenentwicklung lasse zudem den Schluss zu, dass nur noch mit Rabatten Umsätze erzielt würden. Logitech haben sich zumindest von noch gröberen Verlusten in der Startphase etwas erholt.


Ebenso OC Oerlikon, welche nach den enttäuschenden Zahlen und einem sehr schwachen Start jetzt lediglich noch 0,8% im Minus stehen bei 61,75 CHF. Hauptverantwortlich für die schwachen Zahlen waren der Rückgang der Ergebnisse von Oerlikon Textile und Oerlikon Drive Systems.


Klar im Minus befinden sich auch Swatch (-3,8% auf 160,50 CHF) und Richemont (-1,5% auf 20,92 CHF). Der Sektor wird nebst den schwachen Daten zum den Uhrenexporten im März von enttäuschenden Zahlen des internationalen Konkurrenten LVMH belastet.


Im breiten Markt brechen Mikron nach miserablen Daten um 8% ein. Noch grösser sind allerdings die Einbrüche bei BFW Liegenschaften (-23,4%), Infranor (-10,7%) oder bei AFG (-9,6%). (awp/mc/pg/20)

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