US-Schluss: Schluss: Fest – Bankensektor profitiert von Geithner
Da die Entwicklung der Banken von entscheidender Bedeutung für die Kapitalmärkte sei, habe dies Käufer wieder angelockt. Im Fokus stand zudem eine neue Flut von Unternehmenszahlen führender US-Unternehmen, die am Markt ganz unterschiedliche Reaktionen auslösten.
Der Dow Jones erholte sich um 1,63 Prozent auf 7.969,56 Zähler. Zum Wochenauftakt war der US-Leitindex um 3,56 Prozent eingebrochen. Der marktbreite S&P-500-Index endete mit plus 2,13 Prozent bei 850,08 Punkten. An der NASDAQ-Börse schloss der Composite-Index 2,22 Prozent höher bei 1.643,85 Zählern. Der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 1,50 Prozent auf 1.329,06 Zähler ab.
Ungeachtet einer reduzierten Gewinnprognose zählten die Aktien von DuPont nach der Bilanzvorlage des Chemiekonzerns mit plus 4,94 Prozent auf 28,06 US-Dollar zu den Favoriten. Ausser auf den Agrarmärkten rechnet DuPont weiterhin mit schwierigen Marktbedingungen. Die Anleger hätten sich aber auf den besser als erwarteten Quartalsgewinn konzentriert, hiess es am Markt. Die Anteile an dem amerikanischen Mischkonzern United Technologies verteuerten sich nach einem erwartungsgemässen Ergebnisrückgang und dem bestätigten Ausblick um 4,76 Prozent auf 47,99 Dollar. Auch die Papiere von «Big Blue» IBM drehten nach einem anfänglichen Minus in Reaktion auf einen schlechter als erwarteten Umsatz im ersten Quartal im Verlauf nach oben und legten schliesslich um 1,87 Prozent auf 102,31 Dollar zu. Den gleichen Verlauf zeigten die Titel des US-Baumaschinenherstellers Caterpillar, die schliesslich 2,99 Prozent auf 31,39 Dollar gewannen.
Aktien von Merck & Co. rutschten dagegen nach der Bilanzvorlage des Pharmakonzerns am Dow-Ende um 6,66 Prozent auf 23,54 Dollar ab. Der vor der Übernahme des Konkurrenten Schering-Plough stehende Konzern hatte zum Jahresauftakt einen Gewinneinbruch verzeichnet und musste die Ziele zurück nehmen. Coca-Cola verloren 2,80 Prozent auf 43,09 Dollar. Der weltgrösste Erfrischungsgetränke-Hersteller hatte im ersten Quartal weniger umgesetzt als im Vorjahr und musste einen Rückgang von zehn Prozent beim Überschuss nach Minderheiten hinnehmen.
Finanzwerte blieben als Richtungsgeber für den Gesamtmarkt auch im Fokus. Bei weiter nervösem Geschäft legten die Bankwerte eine Berg- und Talfahrt hin. Aktien der Bank of America, die zeitweise fast dreizehn Prozent verloren hatten, gingen mit plus 9,23 Prozent bei 8,76 Dollar aus dem Handel. Citigroup verteuerten sich an der Dow-Spitze um 10,20 Prozent auf 3,24 Dollar. «Die Mehrheit der Banken hat mehr Kapital um als gut kapitalisiert zu gelten», sagte Geithner bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Kongress. Dies habe die zuletzt wieder aufflammenden Sorgen um den angeschlagenen Bankensektor gedämpft, sagten Börsianer. Das Finanzministerium führt derzeit einen Stresstest für die 19 grössten Banken durch.
Favorisiert wurden unterdessen auch Fluggesellschaften: Delta-Aktien hoben nach Zahlen mit plus 19,09 Prozent auf 8,11 Dollar ab. Der Verlust hatte sich im ersten Quartal nach der Fusion mit dem Konkurrenten Northwest deutlich verkleinert. United Airlines war wegen der fehlenden Reiselust der Kunden in der Krise erneut tief in die roten Zahlen geflogen – die Anteile an der Muttergesellschaft UAL gewannen 12,95 Prozent auf 6,63 Dollar. (awp/mc/ps/34)