CH-Verlauf: Leichte Verluste – Roche stützen
Nach sechs Wochen mit steigenden Kursen sei derzeit eine gewisse Konsolidierung angesagt, hiess es in Marktkreisen, zumal in Zürich am Montag mit einem lokalen Feiertag der Winter verabschiedet wird und entsprechend viele Marktteilnehmer fehlen. Nachdem in den vergangenen Wochen verschiedene Wirtschaftsindikatoren auf eine Verlangsamung der konjunkturellen Abwärtsspirale hingewiesen hätten, sei allerdings die Zuversicht grundsätzlich etwas gestiegen. Dennoch bleibe die wirtschaftliche Verfassung weltweit fragil. Weitere Auskunft dazu gibt heute Nachmittag die Publikation der Frühindikatoren in den USA.
Um 12.00 Uhr steht der SMI 29,82 Punkte oder 0,57% tiefer bei 5’162,81 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index SLI verliert 1,12% auf 761,76 Punkte und der breite SPI 0,54% auf 4’372,03 Punkte.
UBS (+0,1% auf 13,99 CHF) haben einen Teil grösserer Gewinne wieder abgegeben. Die Bank hat am Morgen den Verkauf des Brasiliengeschäfts «UBS Pactual» für 2,5 Mrd USD an BTG Investments bekanntgegeben, was in Marktkreisen mehrheitlich positiv aufgenommen wurde. Beim Verkauf ist zwar ein kleiner Verlust entstanden, dafür entspreche er der Strategie, das Risikoprofil weiter zu senken und die Bilanz zu stärken. Die Transaktion dürfte nennenswert zur Steigerung des Kernkapitals beitragen, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Dadurch sollte die Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung vermieden werden können.
Im Gegensatz zu UBS und Bâloise (+0,5% auf 83,65 CHF) notieren andere Finanzaktien klar tiefer. So verlieren Swiss Re (-4,1% auf 25,90 CHF), Julius Bär (-4,0% auf 37,26 CHF) und ZFS (-4,5% auf 190 CHF) je rund 4% und stehen damit am Schluss des SMI.
ZFS hatte am vergangenen Freitag eine Aktienplatzierung im Zusammenhang mit der Kauf-Transaktion der AIG-Autoversicherungssparte erfolgreich abgeschlossen. Es seien 4,8 Mio neue Aktien aus dem genehmigten Aktienkapital sowie rund 1,9 Mio bereits vorhandene eigene Aktien (Treasury Shares) bei institutionellen Investoren platziert worden, hiess es. Die Aktien wurden zu einem Preis von 188 CHF platziert, was zu einem Bruttoerlös von 1,26 Mrd geführt hat. Noch deutlicher sind einzig die Abgaben in OC Oerlikon (-5,6% auf 66,10 CHF).
Auf der Gegenseite legen Kühne+Nagel nach Q1-Zahlen 3,6% auf 82,75 CHF zu und markieren damit die Spitze der Blue Chips. Die Umsatzschätzungen der Analysten hat der Transport- und Logistikdienstleister zwar klar verfehlt, dafür lagen die Gewinnziffern deutlich über den Schätzungen. Bei einem wie erwartet heftigen Einbruch des Umsatzes hätten die schon früh getroffenen Massnahmen zur Kostensenkung ihre Wirkung gezeigt, hiess es dazu. Das Management von Kühne + Nagel heimst für seine Strategie Lorbeeren ein. Hinter Kühne+Nagel sind es vor allem Roche (+1,2% auf 154,10 CHF), welche den Gesamtmarkt stützen.
Im breiten Markt klettern Burkhalter nach gut aufgenommenen Jahreszahlen um 6,1% nach oben. Noch stärker präsentieren sich Bioxell (+21,0%), Mikron (+8,2%) oder Bossard (+7,0%). Ein wahre Kursexplosion verzeichnen 4M, welche bei hohen Volumina um 0,11 CHF oder 73,3% auf 0,26 CHF hochschnellen. (awp/mc/ps/19)