EU-Schluss: Gewinne – Finanztitel im Plus – Negative Daten

In den Vereinigten Staaten sind die Erzeugerpreise und die Einzelhandelsumsätze überraschend gesunken.


Der EuroSTOXX 50 schloss mit plus 1,37 Prozent auf 2.278,65 Zählern. Für den Pariser CAC-40-Index ging es um 0,88 Prozent auf 3.000,22 Punkte nach oben. In London legte der FTSE 100 um moderate 0,13 Prozent auf 3.988,99 Zähler zu ? hier bremsten die schwachen Ölwerte.


Bankentitel setzten sich nach den positiv aufgenommenen Zahlen der US-Bank Goldman Sachs an die Spitze der europäischen Aktienindizes. Titel von Credit Agricole waren mit plus 9,03 Prozent auf 10,685 Euro der Favorit, und BNP-Paribas-Papiere verteuerten sich dahinter um 8,93 Prozent auf 38,50 Euro.


Goldman bescherte mit einem überraschend hohen Milliardengewinn der US-Finanzbranche einen positiven Auftakt zur Bilanzsaison. Anleger werteten dies als weiteres Hoffnungszeichen für den möglichen Beginn einer Erholung der Banken von den Stürmen der Finanzkrise. Zudem kündigte Goldman eine 5-Milliarden-Dollar schwere Kapitalerhöhung an, die zur Rückzahlung des Regierungsdarlehens genutzt werden soll. Aktien von Goldman notierten in New York allerdings deutlich im Minus. Händler begründeten die Kursverluste mit dem Verwässerungseffekt durch die angekündigte Kapitalerhöhung. Dadurch sinkt für die Altaktionäre der Gewinn je Aktie.


Die von Börsianern zunächst negativ aufgenommenen Zahlen von Philips belasteten die Aktien derweil nur kurz. Die Titel des niederländischen Elektronikkonzerns schlossen mit einem Plus von 3,31 Prozent bei 12,63 Euro. Philips sieht sich zwar vollständig von der Wirtschaftsflaute erfasst – nach der Lichttechnik und der Konsumelektronik ist jetzt auch die Medizintechnik betroffen. Ein Börsianer verwies aber auf Aussagen in der Analystenkonferenz, denen zufolge der Abbau von Lagerbeständen sich einem Ende nähere. Aufgrund der Sparmassnahmen dürften sich auch die Gewinne allmählich verbessern, ergänzte Analyst Jürgen Wagner von Sal. Oppenheim in einer aktuellen Studie.


Rohstoffwerte legten dank steigender Metallpreise ebenfalls kräftig zu. Im EuroSTOXX profitierte der Stahlwert ArcelorMittal mit einem Plus von 4,13 Prozent auf 20,05 Euro. In London standen die schwer gewichteten Minenwerte zusammen mit den Finanzinstituten an der Indexspitze: Vedanta verteuerten sich um 15,40 Prozent auf 1.008,00 Pence, Kazakhmys stiegen um 10,19 Prozent auf 513,00 Pence.


Öltitel litten jedoch unter dem wieder nachgebenden Preis für den Rohstoff. Händler begründeten dies unter anderem mit einer neuen Nachfrageprognose der Internationalen Energieagentur (IEA). So ging es für die BG Group um 1,04 Prozent auf 1.044,00 Pence nach unten, und BP verloren 1,68 Prozent auf 438,25 Pence.


Negative Studien belasteten indes die Papiere von Michelin. Die Aktien fielen um 0,79 Prozent auf 35,27 Euro. Credit Suisse stufte die Titel des Reifenherstellers von «Outperform» auf «Underperform» ab und reduzierte das Kursziel von 42 auf 30 Euro. Analyst Stuart Pearson verwies auf schwache Umsatzerwartungen im Reifengeschäft. Er senkte seine Gewinnschätzungen und empfahl alternativ die Titel von PSA Peugeot Citroen, die um 4,05 Prozent auf 19,25 Euro ansprangen. Cheuvreux blieb beim Votum «Underperform» für die Michelin-Aktien mit einem Kursziel von 22 Euro. (awp/mc/ps/29) 

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