US-Schluss: Gewinne – Späte Rally kompensiert Fed-Aussagen
An der Technologiebörse NASDAQ stieg der Composite-Index um deutlichere 1,86 Prozent auf 1.590,66 Punkte. Der NASDAQ 100 rückte um 1,99 Prozent auf 1.300,75 Punkte vor. Die US-Währungshüter richten weiterhin einen sehr vorsichtigen Blick in die Zukunft und senkten die Wachstumsaussichten für das zweite Halbjahr 2009 sowie für 2010.
«Die Fed-Aussagen haben die Wahrnehmung verstärkt, dass es in der Konjunktur immer noch Probleme gibt», sagte Bucky Hellwig von Morgan Asset Management. «Wir könnten – und die Betonung liegt auf könnten – mit einigen Daten Wendepunkte gesehen haben. Aber mit Blick nach vorn gibt es weiterhin ungelöste Schwierigkeiten.»
Centex-Papiere sprangen um 18,90 Prozent auf 9,06 US-Dollar hoch. Der zweitgrösste US-Baukonzern Pulte Homes kündigte an, die Nummer drei der Branche für 1,3 Milliarden US-Dollar (980 Mio Euro) in Aktien übernehmen zu wollen. Einschliesslich zu übernehmender Schulden in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar läge der Kaufpreis bei 3,1 Milliarden Dollar. Die geplante Transaktion bewertet Centex mit 10,50 Dollar je Aktie und entspricht nach Angaben beider Unternehmen einem Aufschlag von 32,6 Prozent zum 20-Tage-Durchschnitt der Centex-Aktie. Im Erfolgsfall entstünde laut Pulte der grösste Baukonzern in den USA. «Das ist eine ziemlich normale Konsolidierung in einer Branche, die sehr unter Druck steht», kommentierte Gary Shilling vom Investmentanalysehaus A. Gary Shilling & Co. Pulte-Aktien gaben um 10,49 Prozent auf 9,64 Dollar nach.
Alcoa-Aktien beendeten eine Berg- und Talfahrt 3,47 Prozent höher bei 8,06 Dollar, nachdem der Aluminiumkonzern am Vortag nach Börsenschluss die US-Berichtssaison eröffnet hatte. Analysten zeigten sich gespalten darüber, ob die Kosensenkungen und die Stärkung der Liquidität ausreichten, den unerwartet deutlichen Quartalsverlust und die langfristig negativen Rahmenbedingungen für die Branche zu kompensieren. UBS-Analyst Brian MacArthur zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen in der Sparte «Engineered Products» und verwies auch auf die Erwartung des Unternehmens, bis Jahresende die Kosten weiter zu senken. Dagegen sah Leo Larkin von Standard & Poor’s die Aktie angesichts seiner gesenkten Gewinnschätzungen als überbewertet an.
Titel von AIG verteuerten sich angesichts der positiven Branchennachrichten um 2,86 Prozent auf 1,08 US-Dollar, obwohl deren Flugzeug-Leasinggesellschaft ILFC einem Zeitungsbericht zufolge neue Milliardenkredite vom Staat braucht. Das frische Geld solle den von AIG angestrebten Verkauf der Leasinggesellschaft erleichtern, berichtete die «Financial Times». ILFC ist der grösste Kunde der Flugzeugbauer Airbus und Boeing . Ein Ausfall wäre für die Hersteller dramatisch. (awp/mc/pg/33)