Nationale Suisse: Gewinn sinkt – Aktien statt Bardividende

Der Konzerngewinn nach Minderheiten der Nationale ging im Jahr 2008 auf 73,7 (VJ 88,2) Mio CHF zurück. Das betriebliche Gesamtergebnis sank auf 89,3 (122,4) Mio CHF, wie der Versicherer am Mittwoch mitteilte. Im Nicht-Lebenbereich verbesserte sich die Combined Ratio auf 97,7 (101,9)%. Die Bruttoprämien für die ganze Nationale Suisse sind um 10,6% auf 1,67 (1,87) Mrd CHF gesunken.


Markterwartungen nicht erfüllt
Damit hat der Versicherer die Erwartungen der Analysten verfehlt. Im Vorfeld wurde durchschnittlich mit einem Gewinn von 78,6 Mio CHF gerechnet, wobei die Bandbreite der Schätzungen mit 51,0 bis 106,0 Mio CHF relativ gross war. Die Combined Ratio wurde mit 96,7% und die Bruttoprämien mit 1’725,7 Mio CHF erwartet.


Gewinn 16,4 Prozent unter Rekordjahr 2007
Trotz ausserordentlich schwieriger Bedingungen an den Kapitalmärkten, eines sich stetig verschlechternden Marktumfeldes sowie des anhaltenden Preiskriegs in der Versicherungswirtschaft weise die Nationale ein klar positives Resultat aus, so die Mitteilung weiter. Der Gewinn lag zwar um 16,4% unter dem Rekordwert des Vorjahres. Allerdings sei das Ergebnis vom Verkauf der Nationale Suisse Asssurances France an die Axa-Gruppe und von der vertieften Beurteilung in der passiven Rückversicherung geprägt gewesen.


Bruttoprämeineinnahmen um 1,7 Prozent gesteigert
Die Bruttoprämien wären ohne Berücksichtigung des Verkaufs der französischen Einheit (Prämienvolumen von ca. 130 Mio CHF) sowie der Einnahme einer Einmalprämie der beruflichen Vorsorge in der Schweiz im Vorjahr (ca. 80 Mio CHF) und unter Ausklammerung von Währungseinflüssen um 1,7% gewachsen. Besonders erfreulich hätten sich die Prämieneinnahmen in den Specialty Lines entwickelt, welche im zweistelligen Prozentbereich gewachsen sind und bereits 20% des gesamten Portfolios ausmachen.


Nichtleben: Schweizer Markt «nachhaltig stabiler Ertragspfeiler»
Im Nichtlebenbereich stieg das versicherungstechnische Ergebnis um 3,3 Mio auf 83,3 Mio CHF. Dabei habe sich der Heimmarkt Schweiz (rund 65% Prämienanteil) als nachhaltig stabiler Ertragspfeiler erwiesen. Im Bereich Leben bekam die Nationale die Auswirkungen der Finanzmarktkrise besonders zu spüren und das Ergebnis sank von 22,9 Mio auf 11,2 Mio CHF.


Kapitalerträge legen um 29 Prozent zu
Der Ertrag der Kapitalanlagen erhöhte sich um knapp 29% auf 551,1 Mio CHF, während der Aufwand stark auf 318,3 (106,4) Mio CHF gestiegen ist. Die Zunahme des Aufwands sei grösstenteils auf Abschreibungen in der Höhe von 197,3 Mio CHF und Verluste aus Veräusserungen in der Höhe von 82,2 Mio CHF zurückzuführen. Auch zu erwähnen seien die Wertberichtigungen auf den festverzinslichen Wertpapieren im Umfang von 32,9 Mio CHF. Insgesamt liegt die Rendite der Kapitalanlagen bei 3,4% (5,0%).


Tiefere Eigenkapitalquote
Im Eigenkapital verzeichnete die Nationale einen Anstieg um 1,7% auf 601,7 Mio CHF. Die Eigenkapitalquote belief sich auf 12,5% (14,4%). Im September des vergangenen Jahres hatte die Nationale angekündigt, dass bis 2010 eine Eigenkapitalrendite von über 12% erreicht werden soll.


Aktiensplit
An der Generalversammlung vom 18. Mai schlägt der Verwaltungsrat den Aktionären mit Blick auf die leichtere Handelbarkeit vor, die Namenaktien im Verhältnis 1:20 zu splitten. Ausserdem soll anstatt einer Bardividende (VJ 30 CHF/Aktie) eine Aktiendividende (Gratisaktien) vorgeschlagen werden. Damit könne je bestehende Aktie (zum Nennwert von 8 CHF) die benötigte Anzahl von 20 Bezugsrechten für die Umwandlung in eine neue Aktie (mit Nennwert von 0,40 CHF) erreicht werden. Mit dem Verzicht auf eine Bardividende soll das Eigenkapital der Nationale erhalten bleiben.


Bruno Letsch soll zum VR stossen
An der Generalversammlung sollen die endenden Mandate der Verwaltungsräte Andreas von Planta, Walter Grüebler und Peter Merian verlängert werden. Zudem wird die Zuwahl von Bruno Letsch in den Verwaltungsrat beantragt. Zum Ausblick hält sich der Versicherer in der Mitteilung bedeckt. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds hält die Nationale an der konsequenten Weiterentwicklung und Umsetzung der Strategie fest. Im vergangenen Jahr sei zielgerichtet in die definierten Geschäftsfelder investiert worden, hiess es. (awp/mc/ps/02)

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