Luftfahrtverband IATA zeichnet noch schwärzeres Bild für 2009

Bislang hatte der Verband lediglich mit einem Minus von 2,5 Milliarden Dollar gerechnet. «Es wird ein düsteres Jahr 2009», sagte IATA-Präsident Giovanni Bisignani. Zwar könne sich die Lage zum Jahresende hin verbessern. «Wer jedoch eine signifikante Verbesserung für 2010 erwartet, benötigt deutlich mehr Optimismus als Realitätssinn.»


Schätzungen für 2008 offenbar zu positiv
Auch für das Jahr 2008 hatte sich die IATA offenbar verschätzt. Die Verluste hätten sich auf 8,5 Milliarden Dollar belaufen, nicht auf 5 Milliarden Dollar wie zuletzt prognostiziert. Im vierten Quartal hätten viele Airlines grosse Verluste eingeflogen, weil die Buchungen in den höheren Preissegmenten und die Luftfracht deutlich zurückgegangen seien, hiess es nun zur Begründung. Auch die Absicherung der Treibstoffkosten habe zu Verlusten geführt, nachdem der Ölpreis wider Erwarten kräftig gefallen war.


Noch weniger Fluggäste und Fracht
Für das laufende Jahr rechnet die IATA nun mit 5,7 Prozent weniger Fluggästen. Im Frachtverkehr erwartet sie ein Minus von 13 Prozent. Im Dezember hatte die Prognose noch bei 3 Prozent weniger Passagieren und 5 Prozent weniger Fracht gelegen. Der Umsatz dürfte dem Verband zufolge um zwölf Prozent auf 467 Milliarden Dollar sinken. Zuletzt hatte die Prognose noch bei 501 Milliarden Dollar gelegen. Damit falle der Umsatzrückgang deutlich höher aus als nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.


Verluste von 1 Mrd. Dollar für europäische Fluggesellschaften
Die Verluste und die Verschuldung der Branche, die sich auf 170 Milliarden Dollar belaufe, führten nun zu einem hohen Druck auf die Jahresbilanzen, sagte IATA-Präsident Bisignani. Auf die europäischen Fluggesellschaften dürften nach Einschätzung der IATA im laufenden Jahr Verluste von einer Milliarde Dollar entfallen. Am stärksten würden die Airlines in Asien und Pazifik von der Krise getroffen. Den nordamerikanischen Airlines sagt der Verband hingegen sogar einen Gewinn von 100 Millionen Dollar voraus. (awp/mc/pg/21)



 

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