Aussenhandel: Ungebremster Rückgang
Dies teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mit. Demnach mussten sämtliche Exportbranchen rückläufige Ausfuhren hinnehmen. Markant sanken aber auch die Preise der Importgüter. In der Handelsbilanz halbierte sich der Überschuss innert Jahresfrist auf 731 Mio. Fr.
Exporte um 17,3 Prozent eingebrochen
Die Exporte sackten nominal um 17,3 % auf 14 365 Mio. Fr. (real: – 16,3 %) ab. Arbeitstagbereinigt resultierte immer noch ein hoher Rückgang von 12,8 bzw. 11,8 %, womit der Abwärtstrend im Februar klar anhielt. Dies bestätigen auch die saisonbereinigten Veränderungsraten. Die Exportgüterpreise sanken um 1,2 %; ohne die Pharmazeutika blieben die Preise nahezu konstant (- 0,2 %; real: – 17,1 %).
Trend auch bei Importen deutlich negativ
Die Importe verringerten sich nominal um 13,7 % auf 13 634 Mio. Fr. (real: – 6,7 %). Bei gleicher Anzahl Arbeitstage betrug die Abnahme 9,0 bzw. 1,6 %. Damit blieb der Trend deutlich negativ, wenngleich der Rückgang etwas niedriger ausfiel als in den beiden Vormonaten. Gegenüber dem Tiefststand im Januar resultierte saisonberei-nigt nominal und real ein Anstieg. Die Preise der Importprodukte bildeten sich um hohe 7,6 % zurück; ohne die Pharmasparte betrug der Preisabschlag sogar 8,1 % (real: -6,0 %). Aufgrund der kräftigen Importe aus Vietnam (Goldornamente zum Einschmelzen), halbierte sich im Februar der Überschuss in der Handelsbilanz auf 731 Mio. Fr.
Aussenhandel buchstäblich eingeknickt
In den ersten beiden Monaten 2009 knickte der schweizerische Aussenhandel buchstäblich ein. So reduzierten sich die Exporte um 14,2 % auf 28 927 Mio. Fr. (real: – 13,7 %) und die Importe um 15,5 % auf 26 208 Mio. Fr. (real: – 8,9 %). Alle Exportbranchen mussten einen Umsatzrückgang hinnehmen; die drastischste Ein-busse erlitt dabei die Metallindustrie. Auf der Importseite geriet insbesondere die Nachfrage bei den Halbfabrikaten (Chemikalien und Metalle) in einen massiven Abwärtsstrudel. Derweil blieben die Preise der exportierten Güter praktisch unverändert (- 0,5 %), jene der Importwaren gingen hingegen gleich um 7,2 % zurück. Die Handelsbilanz wies einen Überschuss von 2719 Mio. Fr. aus, der damit nur leicht über jenem der Vorjahresperiode zu liegen kam.
Wirtschaftskrise trifft sämtliche Branchen
Im Februar 2009 blieben alle Exportbranchen in der Minuszone, wobei die Spannweite von – 6,5 hin zu – 36,6 % reichte. Am extremsten fiel der Einbruch bei der Metall-, der Textil- und der Kunststoffindustrie aus. Mit einem Minus von 37 % wurde die Metallindustrie besonders arg gebeutelt. Hier halbierten sich die Auslieferungen von Eisen und Stahl sowie jene von Aluminium, wobei dies teilweise auch durch den hohen Preisrückgang von 12 % bedingt war. Um drei Zehntel knickten die Ausfuhren der Textil- und der Kunststoffindustrie ein.
FHS: Uhrenexporte Februar sinken real um 22,4 Prozent
Die Schweizer Uhrenexporte sind im Februar 2009 gegenüber dem Vorjahr nominal um 28,4% auf 1’030,7 Mio CHF gesunken, real wurde eine Abnahme von 22,4% verzeichnet. Damit fielen die Exporte zum zweiten Mal in dieser Grössenordnung und zum vierten Mal in Folge, teilte der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FHS) mit. In den letzten zwei Monaten sei der Markt um 22% geschrumpft und habe damit den sinkenden Trend noch verschärft. Der gleitende Durchschnitt habe sich deutlich verlangsamt und deute nun ein Wachstum von lediglich noch 0,5% über die vergangenen zwölf Monate an. (ezv/fhs/mc/ps)