Keine sofortige Fusion von SwissICT, SI und ICTswitzerland

Im Interesse einer Stärkung der gesamten Branche sollen jedoch Möglichkeiten evaluiert werden, wie unter Einschluss der IT-Wirtschaft neue Ansätze für eine künftige Zusammenarbeit entwickelt werden können. SwissICT und die Schweizerischen Informatikgesellschaft SI als die beiden grossen Organisationen aus dem IT-Bereich wollen prüfen, ob sie sich ihrerseits zusammen schliessen und in Zukunft unter einem gemeinsamen Dach auftreten wollen. Sie würden dabei dem erfolgreichen Vorbild der beiden Telekommunikations- oder «C»- Verbände folgen, die diesen Schritt bereits im Jahre 2006 vollzogen haben, als sich die SICTA mit der asut zum Schweizerischen Verband der Telekommunikation zusammenschloss.

Nur ein vorübergehender Marschhalt
Dem Entscheid zum getrennten Marschieren mit gemeinsamer Zielsetzung stimmten die Delegierten ohne Vorbehalt zu. Sie betonten auch, dass ihre ablehnende Haltung sich nicht generell gegen eine Fusion, sondern gegen das konkrete Projekt wende. Für die Statuten in der vorgelegten Form sprachen sich 57 Prozent der Delegiertenstimmen aus, so dass das erforderliche zwei Drittel Quorum um sechs Stimmen verfehlt wurde. Auf der Basis des getroffenen Entscheides sollen nun optimale Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit auch kleinere Verbände im grossen ICT-Einheitsverband ihre Heimat finden können. Das trifft insbesondere für die weniger mitgliederstarken Organisationen zu. Erst in einem nächsten Anlauf soll die Vision eines einheitlichen Gesamtverbandes der ICT-Branche in der Schweiz konkretisiert werden. Für Stefan Arn, Präsident des Dachverbandes ICTswitzerland sind die heutigen Entscheide damit nur ein vorübergehender Marschhalt. «Wir haben eine realistische Perspektive gefunden, ohne dass unnütz Geschirr zerschlagen und unüberwindbare Gräben aufgerissen wurden. So können wir mit Optimismus in die Zukunft schauen», kommentiert Arn den Entscheid. Es ist seiner Meinung nach ein wichtiger Schritt in Richtung einer Bündelung der Gesamtinteressen der noch jungen ICT-Branche in der Schweiz. «Auch wenn wir ursprünglich schneller voranschreiten wollten, hat die Branche damit einen wichtigen und realistischen Schritt in die richtige Richtung getan», sagte Arn.

Hasler Stiftung benefalls bei ICTswitzerland
ICTswitzerland wird gemäss Arn auch für die Zukunft eine koordinierende Rolle in der Verbandslandschaft übernehmen und als ideale Plattform Verbände mit Willen zur Kooperation unterstützen und ihnen beratend zur Seite zu stehen. Im vergangen Jahr sind mit der Hasler Stiftung und dem Telematik-Cluster Bern tcbe.ch zwei weitere Mitglieder zu ICTswitzerland gestossen. Damit umfasst die Dachorganisation neu 22 Mitglieder. Zu den wichtigsten Aktivitäten von ICTswitzerland gehörten im vergangen Jahr die Koordination und Unterstützung der Initiative zum Jahr der Informatik ? informatica08, welche vom Dachverband selbst ins Leben gerufen worden war.

(ICT/mc/hfu)

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