Hilti: Umsatz 2008 steigt in Lokalwährungen um 7 Prozent – Negative Wechselkurseffekte

2009 werde ein Jahr ohne Wachstum für Hilti. «Wir planen mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich», sagte Konzernchef Bo Risberg am Freitag am Rande der Bilanzmedienkonferenz in Zürich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA.


Im besten Szenario werde der Umsatz stagnieren, im schlimmsten Szenario rechne man mit einem Umsatzrückgang von 10 Prozent.


Im vergangenen Jahr hatte Hilti trotz Baukrise in vielen Ländern den Umsatz noch um 1% auf 4,7 Mrd CHF steigern können. Wegen Währungseinflüssen brach der Konzerngewinn indessen von 422 Mio auf 243 Mio CHF ein.


«Dass alle grossen Währungen wie der Euro, der Dollar, das englische Pfund oder der Rubel gegenüber dem Schweizer Franken fast gleichzeitig eine derartige Abwertung erfahren, habe ich nicht einmal in bösen Träumen befürchtet», sagte Verwaltungsratspräsident Pius Baschera vor den Medien. Die negativen Währungsentwicklungen hätten über 200 Mio CHF Reingewinn gekostet.


Nachdem der Konzern alleine im vergangenen Jahr noch 1’500 neue Mitarbeiter eingestellt hat, will Hilti angsichts der schwierigen Lage in den grössten Ländern mit den grössten Einbrüchen Stellen abbauen. Dazu wolle Hilti die natürliche Fluktuation nutzen, sagte Risberg.


Baukonjunktur enorm eingebrochen
In einer Reihe von Ländern sei die Baukonjunktur enorm eingebrochen: «Spanien, Skandinavien, Grossbritannien, die baltischen Staaten, aber auch die USA, Japan und Russland befinden sich massiv in der Rezession. Und das spüren wir deutlich in unserem Geschäft», sagte Baschera. Dagegen laufe das Geschäft in den deutschsprachigen Ländern noch relativ gut, sagte Risberg. «Wir werden alles tun, um unsere Aussendienstmitarbeiter so lange wie möglich zu halten», sagte Baschera. Hilti werde nur dort einschneiden, wo die Lage dramatisch sei. In Spanien beispielsweise sei der Markt im vergangenen Jahr um 60% eingebrochen. «Da werden wir nicht darum herumkommen, uns von einem Teil der Mitarbeiter zu trennen. Das ist schmerzhaft, das machen wir nicht gerne. Gerade weil wir wissen, dass ein Aufbau wieder lange braucht», sagte Baschera.


Stellenabbau
Wieviele Stellen insgesamt gestrichen würden, konnte Risberg nicht sagen: «Ob wir die natürliche Fluktuation voll ausnutzen oder nur teilweise, kann ich nicht sagen.» Hilti hat bereits Kurzarbeit für 1’300 Mitarbeiter in Werken in Liechtenstein, Österreich und Deutschland beschlossen. Es bestehe aber keine Notwendigkeit für Massenentlassungen, sagte Risberg. Insgesamt beschäftigte der Konzern im vergangenen Jahr durchschnittlich 20’450 Angestellte. (awp/mc/gh/11)

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