Elma: Abschreibungen sorgen für Reinverlust
Von Januar bis Dezember 2008 resultierte jedoch ein operativer Verlust (EBIT) von 5,63 (VJ Gewinn: 6,85) Mio CHF. Alleine eine Goodwill-Abschreibung auf Beteiligungen in Deutschland und England lastete mit 6,7 Mio CHF auf der Erfolgsrechnung. Der Reinverlust belief sich auf 6,37 (+4,44) Mio CHF, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
Weiterhin Dividendenzahlung angestrebt
Die Aktionäre sollen für das Berichtsjahr keine Dividende erhalten. Im Vorjahr gab es eine Nennwertrückzahlung von 4,50 CHF je Aktie. In Zukunft will Elma jedoch dividendenfähig bleiben, wie CEO Stephan Bürgin auf Anfrage von AWP erklärte. Für 2008 habe das Unternehmen aber davon absehen müssen, um das eigene Geschäft nicht zu limitieren. Wie bereits Mitte Januar mitgeteilt, ging der Umsatz im Berichtsjahr um 4,5% auf 124,9 Mio CHF zurück. Der Bestellungseingang sank um 9,8% auf 121,1 Mio CHF. Die Bruttomarge blieb gegenüber dem Vorjahr mit 32,6% stabil.
Umsatz in den USA robust
Die Geschäfte entwickelten sich in den Ländern unterschiedlich. Auf Franken-Basis erhöhte sich einzig der Umsatz in den USA leicht auf 54,0 (53,4) Mio, andernorts ging die Kennziffer jeweils leicht zurück. In Lokalwährungen verbesserten sich USA (+12,4%), UK (+19,8%) und China (+27,6%). Dagegen erzielten die Schweiz, Deutschland, Frankreich und Israel tiefere Umsätze.
Cabinets und Rotary Switches mit Umsatzplus
Im wichtigen US-Markt erwirtschaftete Elma einen operativen Gewinn von 2,6 (2,3) Mio CHF. Dieser Standort trage die Organisation derzeit vorderhand, sagte CFO Edwin Wild. Sonst gab es nur noch in Deutschland einen positiven EBIT von 1,2 (2,7) Mio CHF. Bei den Produktlinien erhöhte sich der Umsatz bei Cabinets und Rotary Switches um je knapp 8%, zu einem Rückgang kam es bei Enclosures & Components (-13,8%), Systems (-2,2%) und Backplanes (-12,6%).
Schuldenabbau geplant
Das Unternehmen erfüllte mit dem Geschäftsabschluss 2008 die Bedingungen der Banken zur Kreditgewährung nicht und strebt im laufenden Jahr einen Schuldenabbau an, wie der CFO erklärte. Per Ende 2008 lag die Nettoverschuldung beim 5,85-fachen des EBITDA, Ziel ist das 3,5-fache. Die Eigenkapitalquote belief sich per Ende Dezember auf 41,5 (49,0)%, die flüssigen Mittel wie im Vorjahr auf 6,66 Mio CHF.
Neues ERP-System
Im Berichtsjahr investierte Elma in die Vertriebsorganisationen der Ländergesellschaften. Ein neues gruppenweites ERP-System wird sukzessive eingeführt. Wegen rückläufiger Auftragseingänge wurde sowohl bei der deutschen Tochter Elma Trenew Electronic wie auch in Wetzikon Kurzarbeit eingeführt. Durch diese Massnahmen, ein verstärktes Kostenmanagement und allfällige weitere Einsparungen strebt das Unternehmen im laufenden Jahr Verbesserungen beim Ergebnis an.
Regionalstruktur angepasst
Um im aktuellen Umfeld besser gerüstet zu sein, hat Elma ferner das Business-Controlling intensiviert und legt verstärkten Wert auf das Cash- und Asset-Management. Die Integration der in den USA zugekauften ACT Technico soll vorangetrieben werden. Von einer neuen regionalen Struktur verspricht sich die Gesellschaft mehr Effizienz.
Zurückhaltender Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Management angesichts schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit einem Umsatz unter dem Niveau des Vorjahres. Auf Stufe EBIT strebt die Komponentenherstellerin einen Gewinn an. «Wir wollen das Jahr 2009 operativ positiv abschliessen», sagte CEO Bürgin. Mittelfristig soll das Geschäft weiter ausgebaut werden.
Elma-Aktie ungehandelt
Der Börse ist zunächst keine Reaktion zu entlocken. Bis um 12.20 Uhr bleiben die Valoren in einem schwachen Gesamtmarkt ungehandelt. (awp/mc/ps/02)