IC Cham: Veräusserungsverlust und Wirtschaftskrise belasten

Nach einer Rückkehr in die Gewinnzone im Rechnungsjahr 2007 ist IC Cham damit bereits wieder in die roten Zahlen abgerutscht. Eine Dividendenzahlung oder Nennwertrückzahlung entfällt, nachdem 2007 noch eine Nennwertreduktion von 7,50 CHF je Aktie erfolgte. Die fortgeführten Geschäftsbereiche – darin ist die zur Veräusserung anstehende Immobilien-Tochter Hammer Retex noch enthalten – wiesen im Berichtsjahr einen Gewinn von 6,9 (16,2) Mio CHF aus.


Veräusserungsverlust von 19,9 Millionen Franken
Von den nicht fortgeführten Bereichen belastete die Mitte Dezember 2008 veräusserte Hunsfos Fabrikker AS das Konzernergebnis mit insgesamt 26,3 Mio CHF, wobei 19,9 Mio CHF auf einen einmaligen, nicht liquiditätswirksamen Veräusserungsverlust entfielen. Per Saldo trug der Spezialpapier-Bereich noch 0,05 (7,5) Mio CHF zum Konzerngewinn bei. Das kurz vor der Veräusserung stehende Immobiliengeschäft der Hammer Retex Gruppe lieferte einen Gewinn von 7,3 (VJ 9,2) Mio CHF ab.


Höherer Finanzaufwand und Wechselkurse drücken auf Ergebnis
Die fortgeführten Geschäftsbereiche erzielten einen konsolidierten Nettoumsatz von 367,5 (393,4) Mio CHF und einen Bruttogewinn von 54,4 (61,0) Mio CHF. Der EBIT wird mit 19,5 (22,4) Mio CHF ausgewiesen. Auf die «bottom line» drückten insbesondere ein höherer Finanzaufwand von 8,2 (6,4) Mio CHF und Wechselkurseffekte von -5,0 (+0,3) Mio CHF.


Eigenkapitalquote gut gehalten
Das Eigenkapital sank per Ende 2008 auf 144,5 (155,5) Mio CHF; die Eigenkapitalquote belief sich auf 42,8 (42,4)%. Die Nettoverschuldung habe sich unter anderem infolge des Kaufs der Restbeteiligung an der Condino Energie auf 126,6 (115,6) Mio CHF erhöht, was das Gearing-Ratio auf 87,6 (74,3)% ansteigen liess. Im Gesamtbereich Cham Paper Group sank der Nettoumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen um 6,1% auf 348,3 (371,0) Mio CHF. Fremdwährungsbereinigt betrug der Rückgang 1,2%. Der EBIT ging um 12,1% auf 11,4 (13,0) Mio CHF zurück, was einer EBIT-Marge von 3,3 (3,5%) entspricht.


Nachfragerrückgang nicht zu kompensieren
Trotz einer weiteren Fokussierung auf höhermargige Spezialpapiere und einer Steigerung der operativen Produktivität in den Werken Cham, Carmignano und Condino um über 20% habe der Nachfragerrückgang als Folge der Wirtschaftskrise nicht kompensiert werden können, heisst es weiter. Der Rückgang der Nachfrage wird vom Management als «für die wenig bis nicht-zyklische Spezialpapierindustrie aussergewöhnlich» bezeichnet. Dabei hätten die Kunden aus der Nahrungs- und Tabakmittelindustrie in erheblichem Umfang Lagerbestände abgebaut. So sei im vierten Quartal 2008 ein Absatzrückgang um 6,8% verzeichnet worden.


Hammer Retex mit rückläufigem Umsatz
Die auszugliedernde Immobilientochter Hammer Retex weist einen um 13,1% tieferen Umsatz von 19,2 (22,1) Mio CHF aus. Der Rückgang wird vor allem auf den geringeren Beitrag der Promotionsgewinne von 0,4 (4,2) Mio CHF zurückgeführt. Hingegen hätten Neubewertungsgewinne 4,1 (1,5) Mio CHF zum Nettoumsatz beigetragen. Der Bereich erzielte einen Jahresgewinn von 7,3 (9,2) Mio CHF, entsprechend einer Eigenkapitalrendite von 6,9 (9,5%).


Liegenschaften-Port markant ausgebaut
Der Wert des Liegenschaften-Portfolio wird mit 159,5 (108,3) Mio CHF ausgewiesen. Im Berichtsjahr seien Baulandkäufe von 16,6 Mio CHF und Bauinvestitionen von 28,5 Mio CHF erfolgt sowie konzernintern Landreserven von 9,4 Mio CHF übertragen worden, heisst es weiter. Der Eigenkapitalanteil des Immobiliengeschäftes stieg auf 69,4 (66,0)% und die Nettoverschuldung auf 15,8 (1,9) Mio CHF.


Abspaltung des Immobilienbereichs
Die Vorbereitungen für die Ende Oktober 2008 angekündigte Abspaltung des Immobilienbereichs liefen «wie geplant», heisst es weiter. Die Abspaltung sei unverändert auf die kommende ordentliche Generalversammlung vom 24. April 2009 vorgesehen. Der Verwaltungsrat könne jedoch heute noch keine Details der vorgesehenen Transaktion kommunizieren. Er werde dies jedoch bei Vorliegen aller regulatorischen Genehmigungen, voraussichtlich in den nächsten zwei bis drei Wochen, unverzüglich tun und zu diesem Zeitpunkt die Aktionäre und die Öffentlichkeit auch im Detail über die Weiterentwicklung des Konzerns informieren. (awp/mc/ps/04) 

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