CH-Eröffnung: Kaum verändert nach schwachem Start
Die Vorgaben aus den USA und aus Japan sind zwar positiv, an beiden Orten sind die Indizes gegen Handelsende aber von den Höchstständen zurückgekommen. Im Fokus stehen mangels weiterer Nachrichten von Blue Chips UBS und deren Probleme in den USA.
Insgesamt scheint der Abwärtstrend ungebrochen, haben die Schweizer Aktien doch von den vergangenen neun Börsentagen lediglich deren zwei mit höheren Kursen als am Vortag beendet. Das trübe Sentiment wird vom jüngsten Konjunkturbericht der amerikanischen Notenbank unterstrichen, welche eine signifikante Erholung der Konjunktur nicht vor dem Jahreswechsel 2009/10 erwartet und damit den Hoffnungen auf eine frühere Erholung einen Dämpfer versetzt.
Um 9.35 Uhr steht der SMI 6,11 Punkte oder 0,11% tiefer bei 4’457,56 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI verliert 0,33% auf 634,75 Punkte und der SPI 0,24% auf 3’741,12 Punkte.
UBS (-0,7% auf 10,16 CHF) rangieren derzeit im breiten Mittelfeld. Das Unternehmen stand am Mittwochabend vor einem US-Senatsausschuss Red und Antwort und geriet dabei erneut unter Druck. Die Grossbank ist dabei wegen eigener Verfehlungen im Visier der USA, aber auch stellvertretend für die Schweiz und das Bankgeheimnis. Weitere Kundendaten will die UBS aber nicht herausrücken. Gemäss Beobachtern schlug sich der Finanzchef der UBS-Vermögensverwaltung, Mark Branson, gegen den im Verlauf der Befragung immer aggressiver auftretenden Vorsitzenden Carl Levin nicht schlecht.
Deutlicher sind die Verluste von CS (-1,8% auf 26,08 CHF), Richemont (-1,1% auf 15 CHF) oder Swisscom (-0,9% auf 317,75 CHF). Swisscom setzen damit den Abwärtstrend des Vortages nach der Präsentation des Jahresabschlusses fort.
Holcim (-2,0% auf 36,92 CHF) geben einen Teil der am Vortag nach den Jahreszahlen erreichten Gewinne wieder Preis. Zu diesem Titel haben im Nachgang zu den Jahreszahlen eine ganze Reihe von Bankinstituten die Kursziele nach unten angepasst, wobei grosse Unterschiede in der Einschätzung der Aktie auffallen. Während JP Morgen bei einer Einstufung von «Neutral» das Kursziel bei 75 CHF sieht, geht die Citigroup damit bis auf 46 CHF runter, empfiehlt das Papier allerdings zum «Kauf». Mit 47 CHF sieht die Deutsche Bank ein ähnliches Potential, das Rating lautet aber «Hold». Am pessimistischsten ist die Credit Suisse mit «Underperform» und Kursziel von 27 CHF.
Am meisten unter Druck stehen derzeit unter den SMI/SLI-Aktien Clariant (-2,4% auf 4,12 CHF) und Logitech (-4,4% auf 9,47 CHF). Goldman Sachs hat für die beiden Aktien das Kursziel auf 3,50 CHF bzw. 11 CHF zurückgenommen und empfiehlt beide zum Verkauf.
Auf der Gegenseite stechen OC Oerlikon mit einem Plus von 12,6% auf 29 CHF ins Auge, nachdem bereits am Mittwoch ein Plus von über 10% resultiert hatte. Die Erleichterung über die gestern bekanntgegeben Nachrichten, wonach die Kreditbedingungen der Banken erfüllt seien, wirke noch immer nach, hiess es in Marktkreisen.
ABB (+3,2% auf 14,49 CHF) liegen auf Platz zwei und erhalten dabei von einer Aufstufung durch Morgan Stanley auf «Equalweight» und einer Erhöhung des Kursziels auf 15 CHF etwas Rückenwind.
Leichte Gewinne von klar unter 1% verzeichnen derzeit Nestlé (36,50 CHF) und Roche (127,60 CHF).
Am breiten Markt büssen Acino nach der Publikation der Jahreszahlen 1,0% ein, da das Unternehmen die Erwartungen des Marktes verfehlt hat. Goldbach Media (-0,6%) fallen ebenfalls nach einem Jahresergebnis knapp unter den Erwartungen zurück. (awp/mc/pg/14)