Holcim: Gewinn schmilzt auf die Hälfte
Nach Minderheitsanteilen ging der Konzerngewinn sogar um 53,9% auf 1’782 Mio CHF zurück, wie der Zementhersteller am Mittwoch mitteilte. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,25 CHF nach 3,00 CHF im Vorjahr erhalten.
Gewinnerwartungen knapp verfehlt
Damit hat der Konzern die Konsens-Schätzungen der Analysten beim Umsatz, betrieblichem EBITDA und Reingewinn knapp verfehlt, beim Reingewinn in etwa getroffen. Der AWP-Konsens lag für den Umsatz bei 25’502 Mio CHF, für den betrieblichen EBITDA bei 5’584 Mio CHF, für den Betriebsgewinn 3’707 Mio und für den Gewinn vor Minderheiten bei 2’228 sowie nach Minderheiten bei 1’797 Mio CHF.
Weniger Dividende
Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,25 CHF nach 3,00 CHF im Vorjahr erhalten. Allerdings werde die Dividende nicht in bar, sondern in Aktien ausgerichtet. Bei einem Bezugsrecht von 20 zu 1 und bei rund 263 Mio bestehender Aktien kommt es damit nach Angaben eines Unternehmenssprechers zu einer Ausgabe von rund 13 Mio neuen Aktien.
Gute Resultate aus in Lateinamerika
Den stärksten Rückschlag erlitt Holcim in Nordamerika, wo sich der betriebliche EBITDA gegenüber 2007 halbierte. Gute Resultate wurden in Lateinamerika erwirtschaftet. Allerdings verschlechterte sich die Ertragslage in den letzten drei Monaten des Jahres 2008 teilweise währungsbedingt. Die Konzernregion Afrika, Naher Osten behauptete sich dank der starken Bautätigkeit in Marokko und im Libanon.
Prall gefüllte Kasse
Der zweitgrösste betriebliche EBITDA stammte aus Asien, Ozeanien, wobei die indischen Konzerngesellschaften den substantiellsten Beitrag erwirtschafteten. Den grössten Fortschritt erzielte Holcim Indonesien. Holcim erwirtschaftete einen freien Cashflow von rund 2,6 Mrd CHF. Holcim verfügte am Jahresende 2008 über eine Liquidität von 5,6 Mrd CHF.
Weiterer Nachfragerückgang erwartet
Der Zementkonzern geht davon aus, dass 2009 für die Bau- und Baustoffwirtschaft zu einem weiteren schwierigen Jahr wird. Obwohl staatliche Stützungsprogramme angekündigt sind, müsse vorerst mit einem weiteren Nachfragerückgang gerechnet werden.
Kein Gewinnausblick für 2009
Verwaltungsrat und Konzernleitung verzichten auf eine Prognose für den Konzernerfolg 2009. Das Augenmerk richte sich auf rigoroses Kostenmanagement und auf die Erarbeitung eines möglichst hohen Cashflows. Die Erhaltung der finanziellen Solidität des Konzerns sei dabei das Hauptziel. (awp/mc/ps/05)