Metall Zug/Schleuniger steigert Umsatz um 11,1 Prozent auf 119,2 Mio. Franken
Das Geschäft mit kundenspezifischen Transferanlagen habe die Erwartungen übertroffen und verfüge über «eine beachtliche Auftragspipeline für die kommenden zwei Jahre». Das Marktsegment Crimpvollautomaten für die Automotive-Industrie habe sich positiv entwickelt. Dieser Bereich konnte in Nordamerika ein Grossauftrag erfolgreich abwickeln. Ebenfalls stark verlief nach Unternehmensangaben das Geschäft in Deutschland, in Osteuropa sowie in China, während die übrigen Märkte stabil bis leicht rückläufig waren.
Wenig optimistischer Ausblick
Schleuniger blickt jedoch wenig optimistisch in die Zukunft. Aufgrund der weltweit schwachen Wirtschaftslage und der äusserst schwierigen Verhältnisse in der Automotive-Branche rechnet die Gruppe für 2009 mit einem deutlichen Nachfragerückgang und einem markant tieferen Umsatz. Der grösste Umsatzrückgang wird im Bereich der Standardprodukte und im Marktsegment Automotive erwartet, während die Aussichten im kundenspezifischen Projektgeschäft gut seien. Die schlechtere Auftragssituation habe bereits zur Einführung von Kurzarbeit in den Bereichen Produktion und Logistik geführt.
Analysten enttäuscht
Die Bank Vontobel hat rund 9% mehr Umsatz geschätzt, wobei Analyst Serge Rotzer von einem höheren organischen Wachstum und einem besseren Resultat von PAWO ausging. Ausserdem seien auch die Prognosen nicht ermutigend, so dass er die Schätzungen für die Kabelverarbeitung stark gesenkt hat.
Gewinnschätzungen für gesamte Gruppe unverändert
Für die gesamte Metall-Zug-Gruppe hat er dennoch die Gewinnschätzungen für 2008 unverändert belassen. Denn der Umsatz bei den Haushaltsgeräten sei – wie Ende Januar ausgewiesen – über Erwarten stark gewesen. Schliesslich sei die Sparte Haushaltgeräte auch weitaus profitabler als Schleuniger. Probleme dürfte Metall Zug aber das Portfolio marktgängier Wertpapiere von etwa 250 Mio CHF bereiten, das zu 35 bis 40% aus Aktien besteht. Hier rechnet die Bank mit einem Verlust von 40 Mio CHF.
Im laufenden Jahr dürften auf dem Wertschriftenportfolio nicht derart hohe Verluste anfallen, so Rotzer weiter. Dieser Effekt werde im Vorjahresvergleich das niedrige Betriebsergebnis der Schleuniger Gruppe mühelos ausgleichen. Ausserdem sei der Ausblick für die Hausgeräte unverändert und das Ergebnis auf dem Immobilienportfolio dürfte stabil bleiben. Dennoch reduziert er die Gewinnschätzungen für 2009 und überprüft das Kursziel von derzeit 2’100 CHF. Das Rating bleibt auf «Hold». (awp/mc/pg/22)