US-Schluss: Dow fällt auf 12-Jahres -Tief – Citigroup belastet

Auf Wochensicht gab der Leitindex 4,11 Prozent ab. Beim marktbreiten S&P-500-Index zeigten die Kurstafeln zum Börsenschluss ein Tagesminus von 2,36 Prozent auf 735,09 Zähler, was sogar den niedrigsten Schlussstand seit Oktober 1996 bedeutete. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um 0,98 Prozent auf 1.377,84 Punkte. Der NASDAQ 100 büsste 0,90 Prozent auf 1.116,99 Zähler ein.


Als Dow-Jones-Schlusslicht stürzten Citigroup-Papiere um 39,02 Prozent auf 1,50 US-Dollar ab. Die Finanzkrise treibt die einst weltgrösste Bank zu grossen Teilen in die Arme des Staates. Angesichts neuer überraschender Milliardenlöcher weitet die US-Regierung ihre Beteiligung massiv aus. Künftig hält der Staat als grösster Anteilseigner bis zu 36 Prozent. Der historische Schritt erfolge über eine Umwandlung von maximal 25 Milliarden Dollar an bestehenden Vorzugsaktien des Staates in Stammaktien, teilte die Bank mit. Die Teilverstaatlichung heizte in den USA Spekulationen über weitere teilweise oder komplette Bankenübernahmen durch die Regierung an. Hinter Citi brachen Titel des Konkurrenten Bank of America um 25,75 Prozent auf 3,95 Dollar ein.


Für Aktien von General Motors (GM) ging es um 5,46 Prozent auf 2,25 Dollar bergab. Der Autobauer Opel will sich von seiner US-Mutter ein Stück weit abkoppeln und sieht die Zukunft des Autobauers in einer rechtlich selbstständigen Geschäftseinheit. Unterdessen hiess es in Medienberichten, GM fordere von der deutschen Bundesregierung und anderen europäischen Staaten 3,3 Milliarden Euro zusätzliche Hilfen. Andernfalls fehle laut GM binnen weniger Wochen das Geld für ein Weiterbestehen von Opel, hiess es unter Berufung auf einen Insider.


Pharmatitel wurden weiter von Befürchtungen belastet, dass die Budgetvorschläge von US-Präsident Barack Obama, die auf eine Kostenzügelung im Gesundheitssystem zielen, die Gewinne der Branche belasten. Merck verbilligten sich um 7,07 Prozent auf 24,20 Dollar, Johnson & Johnson verloren 4,65 Prozent auf 50,00 Dollar.


Eine deutliche Dividendensenkung liess die Anteilsscheine von General Electric (GE) um 6,48 Prozent auf 8,51 Dollar fallen. Der Mischkonzern will statt 0,31 nur noch 0,10 Dollar je Aktie an seien Aktionäre ausschütten.


Dagegen konnten die Anteilsscheine von Dell Computer dank freundlich aufgenommener Zahlen um 3,90 Prozent auf 8,53 Dollar zulegen. Zwar macht die Wirtschaftskrise dem PC-Hersteller schwer zu schaffen und sorgte für einen Gewinneinbruch um fast die Hälfte im vierten Quartal. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn lag dagegen dank der bereits erzielten Einsparungen knapp über den Schätzungen.


Yahoo!-Titel stiegen um 1,93 Prozent auf 13,23 Dollar. Die neue Chefin des Internet-Portals, Carol Bartz, läutet den Management-Umbau ein und sucht einen neuen Finanzchef. Blake Jorgensen ist der nächste ranghohe Manager, der den Portalbetreiber verlässt. Er werde kommissarisch im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei, hatte Yahoo! am Donnerstagabend mitgeteilt. Bartz gab zugleich offiziell den Startschuss für den erwarteten Management-Umbau. Analyst Steve Weinstein von Pacific Crest Securities lobte, Bartz zeige Entschlossenheit. Allerdings werde eine Umstrukturierung nicht reichen, um das Blatt bei dem Unternehmen zu wenden. (awp/mc/ps/33)

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