CH-Eröffnung: Tiefer – UBS erstmals unter 10 CHF gehandelt
Die wichtigsten US-Aktienindizes haben den Handel am Montag belastet von anhaltender Unsicherheit über die weiteren Schritte der Regierung zur Krisenbewältigung sehr schwach beendet. Auch hätten Befürchtungen auf die Stimmung gedrückt, Unternehmen und Konsumenten könnten ihre Technologieausgaben zurückfahren, sagten Händler. Der Dow Jones Industrial verlor 3,41% und schloss auf dem tiefsten Stand seit elf Jahren. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index 1,46% tiefer.
Das Blue-Chips-Barometer SMI büsst bis um 09.35 Uhr 25,56 Punkte bzw. 0,53% auf den Stand von 4’771,56 Zählern ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,60% auf 665,83 Punkte, der breite SPI 0,67% auf 3’956,82 Zähler.
Weiter im Fokus stehen angesichts der anhaltenden Diskussionen um UBS, Bankgeheimnis und Finanzplatz die Bankenwerte. Die UBS-Aktie hat gestern bei 10,00 CHF geschlossen und fiel am Dienstag in der Eröffnung erstmals unter die – zumindest psychologisch – sehr wichtige Marke von 10,00 CHF. Bei 9,82 CHF kehrte die Aktie kurzzeitig und stieg wieder über 10 CHF-Marke. Dann ging es wieder stetig bergab und um 10.35 Uhr liegt die Aktie 4,5 % im Minus bei 9,57 CHF. Die Papiere der Credit Suisse sind mit -3,2% auf 25,22 CHF ebenfalls am unteren Ende der Tabelle zu finden.
Auf anhaltendem Abwärtsgang befinden sich auch die Aktien des Rückversicherers Swiss Re. Die Aktie, die unter starkem Vertrauensschwund bei den Anlegern leidet, ist vorübergehend bis auf 13,65 CHF gefallen und notiert derzeit bei 13,88 CHF (-2,0%). Seit Jahresbeginn hat die Aktie auf diesem Stand sage und schreibe rund 72% eingebüsst. Die Anleger würden hier weiter auf Veränderungen im Verwaltungsrat warten, heisst es in Handelskreisen dazu. Die Grossbanken UBS und Goldman Sachs haben derweil ihre Kursziele für die Aktie auf 15 bzw. 19 CHF gesenkt, womit sie allerdings weit über dem gegenwärtigen Stand liegen.
Positiv in Szene setzen unter den Finanztiteln kann sich dagegen erneut Swiss Life. Der Lebensversicherer hat am Freitag provisorische Zahlen 2008 veröffentlicht und dabei – die allerdings tiefen Erwartungen – übertroffen. Nun hat sich die Aktie in den letzten Tagen von rund 43 CHF auf derzeit 54,00 CHF (+3,9% am Dienstag) verbessert. Zuletzt hat auch Morgan Stanley das Rating erhöht und ein Kursziel von 94 CHF gesetzt.
Zu den grössten SMI/SLI-Verlierern gehören im frühen Handel noch OC Oerlikon (-1,2%), Logitech (-2,7%), Clariant (-2,2%) und Holcim (-2,1%), an der Tabellenspitze sind neben den bereits erwähnten noch Nobel Biocare (+2,5%) oder Swisscom (+0,7%) zu finden. Fundamentale News zu diesen Titeln sind allerdings keine vorhanden.
Mehr oder weniger durchschnittlich präsentieren sich die Pharmawerte Novartis (-0,4% auf 47,74 CHF) und Roche (-0,8% auf 142,20 CHF). Novartis hält am (heutigen) Dienstag die Generalversammlung ab, bei Roche gehen die Diskussionen um die geplante Übernahme von Genentech weiter. Der unabhängige Verwaltungsräte des US-Biotechunternehmen empfiehlt den Aktionären weiter die Ablehnung des Roche-Übernahmeangebots.
Im breiten Markt stehen die Titel diverser Unternehmen, die Zahlen oder sonstige News veröffentlicht haben, im Fokus. Ganz stark unten durch müssen Basilea mit einem Minus von knapp 30%. Das Biotechunternehmen berichtete vorbörslich über eine Verzögerung des EU-Zulassungsverfahrens für das Medikament Zeftera/Ceftobiprol. Gleichzeitig gab es bekannt, dass in diesem Zusammenhang eine Schiedsklage gegen den Partner Johnson & Johnson eingereicht worden sei. Die Aktien von Unternehmen mit Zahlen zeigen folgendes Bild: Georg Fischer (-6,8%), Sika (-3,7%), Addex (-1,8%), ADB (+1,3%), Walter Meier (-2,0%), Inficon (ungeh.), AMS (ungeh.).
Grosse Verluste gibt es aber auch noch für Oridion (-9,3%), SHL (-8,9%), Cicor (-8,3%), Sulzer (-7,6%) oder Meyer Burger (-7,3%). Letztere hat die Einführung von Kurzarbeit vermeldet. (awp/mc/pg/17)