EU-Eröffnung: Verluste – Vorgaben, Finanzsektor unter Druck
Matt Buckland, Aktienhändler bei CMC Markets, sagte: «Der Ausverkauf im späten Freitaghandel an der Wall Street und das schockierende Bruttoinlandsprodukt (BIP) aus Japan am Morgen trüben die Stimmung für den europäischen Handel ein.» Die Sitzung dürfte unterdessen auch wegen des Feiertags in den USA ruhig bleiben.
An der Spitze des Eurozonen-Leitindex legten L’Air Liquide nach Zahlen um 4,27 Prozent auf 62,76 Euro zu. Der französische Gasehersteller steigerte im Gesamtjahr 2008 trotz Finanzkrise seinen Umsatz und Gewinn. Händler äusserten sich positiv. «Air Liquide hat schlichtweg exzellente Ergebnisse vorgelegt», kommentierte ein Börsianer.
Der Finanzsektor stand weiter im Fokus. Lloyds Banking Group setzten mit minus 4,40 Prozent auf 58,75 Pence ihre Talfahrt vom Freitag fort. Zum Wochenende hatten die Titel nach einem Milliardenverlust bei der kürzlich übernommenen HBOS bereits mehr als 30 Prozent eingebüsst. Händler verwiesen auf Sorgen, dass Lloyds weitere Finanzspritzen benötigen könnte oder gar verstaatlicht werden müsse. Das drücke auf die Stimmung im gesamten europäischen Finanzsektor. So wurden unter anderem auch Barclays, Société Générale und ING Groep mit nach unten gezogen.
Unterdessen verloren TNT nach Zahlen 3,49 Prozent auf 14,09 Euro. Der niederländische Logistiker rechnet nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang im vierten Quartal auch für 2009 mit rückläufigen Transportmengen. TNT-Chef Peter Bakker sagte: «2009 wird voraussichtlich ein sehr schwieriges Jahr.» Eine konkrete Prognose wollte er nicht abgeben. Händler verwiesen zudem noch auf die Dividendenkürzung als negative Überraschung. (awp/mc/ps/10)