CH-Eröffnung: Fester – Banken von guten US-Vorgaben gestützt
Dies hat insbesondere etwas Druck von den Bankaktien genommen. Dass sich die Börsen am Freitag jedoch nachhaltig erholen könnten, wird im Handel bezweifelt. Einerseits fehlten Unternehmensnachrichten, welche der Börse den nötigen Schwung verleihen könnten. Andererseits bestehe nach wie vor grosse Unsicherheiten über die Tiefe und Länge der weltweiten Rezession, heisst es in Marktkreisen.
Somit dürften denn auch Konjunkturdaten in den Fokus der Anleger rücken. Enttäuschend schwach sind die Angaben zum deutschen BIP ausgefallen. Das Minus von 2,1% im vierten Quartal lag unter den Erwartungen und war gleichzeitig der grösste Rückgang seit 22 Jahren. Im Verlauf des Morgens folgen noch die BIP-Zahlen aus dem Euroraum und am Nachmittag wird aus den USA der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan erwartet.
Bis um 9.40 Uhr steigt der SMI 79,72 Punkte bzw. 1,56% auf 5’186,39 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt um 1,87% auf 747,81 Punkte und der breite SPI um 1,34% auf 4’299,65 Punkte.
Die Schweizer Bluechips stehen am Freitag allesamt in der Gewinnzone. Überdurchschnittlich fester tendieren etwa die Grossbankentitel der Credit Suisse (+4,3% auf 32,66 CHF) und der UBS (+4,2% auf 14,01 CHF). CS werden von JP Morgan weiterhin mit «Overweight» bewertet, das Kursziel wurde nach den Jahreszahlen allerdings leicht nach unten auf 42 (von zuvor 46) CHF revidiert. Julius Bär steigen derweil um 4,2% auf 33,34 CHF.
ABB (+3,3% auf 15,76 CHF) zeigen sich von den gestrigen Verlusten erholt. Gestern noch hatten die Titel nach dem Zahlenausweis unter Gewinnmitnahmen gelitten, heute profitieren sie davon, dass die Analysten von JP Morgan und jene der UBS das Kursziel leicht auf 17 (16) CHF respektive 13,50 (12) CHF erhöht haben.
Überdurchschnittliche Gewinne verzeichnen auch Clariant (+3,0% auf 6,27 CHF), allerdings ohne dass es Nachrichten zum Unternehmen gegeben hätte. Das Chemieunternehmen präsentiert am kommenden Dienstag die Jahreszahlen.
Swatch steigen nach einer Kurszielerhöhung und der Bestätigung der Kaufempfehlung durch JP Morgan um 2,2% auf 146,30 CHF. Nobel Biocare gewinnen 1,8% auf 18,56 CHF dazu, wobei die Kurszielreduktion von Goldman Sachs auf 13,50 CHF (zuvor 14,00; Rating unverändert «Sell») bisher wenig Einfluss gezeigt hat.
Fester tendieren auch die defensiven Schwergewichte Nestlé (+0,9% auf 37,98 CHF), Roche (+0,7% auf 149,70 CHF) und Novartis (+0,6% auf 49,80 CHF). Die Novartis-Generika-Tochter Sandoz hat in der EU die Zulassung für das Biosimilar Filgrastim erhalten. Der Entscheid der EU-Kommission folgt auf die im November 2008 ausgesprochenen Empfehlung der vorberatenden Kommission CHMP. Filgrastim dient der Behandlung der Neutropenie und stimuliert die Produktion weisser Blutkörperchen.
Im breiten Markt legen Esmertec um 5,2% zu, phasenweise hat der Titel gar über 20% zugelegt. Die Herstellerin von Handysoftware hat mitgeteilt, dass sie sich mit Purple Labs zur Myriad Group zusammenschliessen will. Die Transaktion erfolgt via Aktientausch. Das neue Unternehmen bleibt an der SIX kotiert und dürfte 2009 einen Umsatz von 125 Mio USD erzielen. Der Deal wird in Marktkreisen positiv bewertet.
Swissquote steigen nach Jahreszahlen um 2,1%, die Aktien der Bank CA St.Gallen sind dagegen nach dem Zahlenausweis bislang noch ungehandelt.
Die Aktien von Orascom steigen um 15,3% in die Höhe. Die Urner Regierung glaubt nach wie vor an die Realisierung des Tourismusresorts Andermatt durch Orascom. Zuletzt machten sich Befürchtungen breit, das Projekt könnte unter den Folgen der Finanzkrise leiden. (awp/mc/ps/15)