CH-Schluss: Leichte Gewinne nach starkem Beginn
Das Geschehen an der Börse sei mangels Impul sen von Lustlosigkeit geprägt und schwierig einzuschätzen gewesen, hiess es in Marktkreisen. Derzeit könne man ein Münze werfen, ob die Aktien steigen oder sinken, meinte ein Händler. Im frühen Geschäft hatten Medienberichte, wonach die US-Regierung in Not geratenen Hausbesitzern bei der Zahlung ihrer Hypothekarverpflichtungen unter die Arme greifen wolle, noch stützend gewirkt. Am Nachmittag belasteten die Verluste der von der Lloyds Banking Group übernommenen HBOS das Sentiment etwas. Dass der Michigan-Index die Erwartungen verfehlte, ging indes beinahe spurlos am hiesigen Aktienmarkt vorbei.
Der SMI zog 20,17 Punkte oder 0,39% auf 5’126,84 Punkte an. Im Wochenvergleich ergab sich ein minimes Plus von 0,1%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte 0,57% auf 738,23 Punkte zu und der breite SPI 0,50% auf 4’264,05 Punkte.
Geprägt wurde das Geschehen – wie bereits die ganze Woche – von den Banken, von denen CS (+4,8% auf 32,82 CHF) und Julius Bär (+4,8% auf 33,54 CHF) den Handel an der Spitze beendeten. Gestützt wurde das Sentiment für den Sektor einerseits durch die Spekulationen um eine mögliche Staatshilfe für die Hausbesitzer in den USA, andererseits von der sich verbreitenden Ansicht, dass die kontinental-europäischen Banken besser dastünden als die angelsächsischen.
UBS fielen im Gegensatz dazu am Nachmittag von einer klaren Gewinnposition ebenso tief in den Keller und gaben schliesslich 2,0% auf 13,17 CHF nach. Tief rote Zahlen der von der Lloyds Banking Group übernommenen HBOS und der Kurssturz der Llodys-Aktien haben das Papier mit nach unten gezogen.
Überdurchschnittlich gesucht waren zudem Clariant (+4,3% auf 6,35 CHF), Kühne+Nagel (+3,3% auf 69,15 CHF) und ABB (+3,0% auf 15,71 CHF). ABB profitierten am Tag nach dem Jahresergebnis von Kurszielerhöhungen und positiven Kommentaren durch JP Morgan und UBS. Mit Avancen zwischen 2 und 3% präsentierten sich auch Swatch (146,80 CHF), Bâloise (78,80 CHF) und Syngenta (238,80 CHF) sehr fest.
Auf der Gegenseite gaben OC Oerlikon (-7,0% auf 30,80 CHF) und Swiss Life (-5,7% auf 51,70 CHF) am meisten nach. Swiss Life waren auch über die Woche gesehen mit einem Minus von gut 15% die Toplooser. Während ZFS (+1,2% auf 198,60 CHF) am Freitag wie Bâloise anzogen, gehörten Swiss Re (-4,5% auf 18,99 CHF) ebenfalls zur Schlussgruppe bei den Blue Chips.
Nobel Biocare (-3,5% auf 17,60 CHF) leiden zwei Tage nach der Ergebnispublikation unter einer Bestätigung der Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs. Leichte Verluste gab es zudem bei Nestlé, SGS und Richemont.
Im breiten Markt sprangen Also, die Tochtergesellschaft von Schindler, am Tag vor den Jahreszahlen um 19,0% nach oben. Zweistellige Zuwachsraten verzeichneten auch Coltene, Newron oder Orascom. Orascom erhielten von der Urner Regierung Auftrieb. Diese glaubt nach wie vor an die Realisierung des Tourismusresorts Andermatt durch Orascom. Zuletzt machten sich Befürchtungen breit, das Projekt könnte unter den Folgen der Finanzkrise leiden.
Swissquote rückten nach guten Jahreszahlen um 6,8% vor. Markant schwächer gingen dagegen Tornos (-8,5%) oder 4M (-9,1%) aus dem Handel. (awp/mc/ps/32)