CH-Ausblick: Schwächer – US-Vorgaben belasten – CS deutlich im Minus

Die Wall Street verlor nach Schluss der europäischen Börsen nochmals um etwas mehr als 2% und beendete den Tag 4,6% tiefer.


Die US-Börsen rutschten am Vortag kräftig ab, weil der Rettungsplan für die angeschlagene Bankenbranche bei den Anlegern deutliche Skepsis hervorgerufen hatte. Die Investoren vermissten vor allem Details bezüglich der konkreten Umsetzung dieses Planes, heisst es am Markt. Die Anleger hätten sich Antworten auf die Frage erhofft, wie genau die Banken von den faulen Wertpapieren befreit werden sollen und wie die problematischen Titel bewertet werden könnten, hiess es. Unklar sei zudem die Struktur des durch Staatsgelder und private Investoren finanzierten Fonds, der wie eine «Bad Bank» Geldinstitute von faulen Krediten und Ramschpapieren entlasten soll.


Bis um 8.20 Uhr sinkt der SMI im vorbörslichen Handel von Clariden Leu um 1,54% auf 5’065,31 Punkte. Alle Titel tragen dabei rote Vorzeichen.


Eine neue Hiobsbotschaft müssen die Anleger von der Bankenfront verdauen. Die Credit Suisse Group (-4,5%) hat das Geschäftsjahr 2008 schlechter als erwartet abgeschlossen. Die Bank schreibt 2008 einen Reinverlust von 8,2 Mrd CHF, im Jahr 2007 hatte sie noch einen Reingewinn von 7,8 Mrd erzielt. Das Investment Banking wies einen Verlust vor Steuern von 14,2 Mrd CHF verglichen mit einem Vorsteuergewinn im Vorjahr von 3,7 Mrd CHF. UBS (-3,8%), die am Vortag trotz eines Rekordverlusts als Tagessieger den Handel beendeten, stehen ebenso wie Julius Bär (-2,4%) auf der Verliererseite.


Dem Abwärtstrend der Banktitel können sich die Versicherungswerte nicht entziehen. So geben Baloise 1,4% und Swiss Life sowie ZFS um jeweils 1,9% nach. Letztere soll mit AIG über deren Autoversicherungsgeschäft verhandeln, wobei der potenzielle Kaufpreis über 2 Mrd USD liegen dürfte. Nobel Biocare (-4,9%) finden ebenso wenig Zuspruch bei den Käufern. Der Konzern verfehlte mit den vorgelegten Zahlen zum vierten Quartal die Markterwartungen.


Die Phamawerte Roche und Novartis verbilligen sich um jeweils knapp 1,0% und stellen sich damit besser als der Markt. Nestlé (-1,4%) lassen als Indexschwergewicht dem Gesamtmarkt wenig Luft nach oben. Holcim (-1,5%) und ABB (-1,8%) setzten die Abschläge des Vortages fort. Die Titel der Luxusgüterkonzerne Swatch (-1,4%) und Richemont (-1,4%) reduzieren sich nur geringfügig weniger. (awp/mc/ps/10)

Schreibe einen Kommentar