CH-Schluss: Leichter – Banken im Fokus

Der so genannte «Geithner-Plan» der US-Regierung zur Rettung des Bankensektors, dessen Details zur Zeit präsentiert werden, habe nicht den erhofften Befreiungsschlag gebracht, hiess es im Handel. Es fehle weiter an Details, und auch auf die Frage, wie der Wert von toxischen Papieren in einer «Bad Bank» festgesetzt werde, gebe es keine klare Antwort.


Bis um 17.30 Uhr verlor der SMI 20,92 Punkte bzw. 0,41% auf 5’123,77 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,03% auf 740,43 Punkte ab und der breite SPI 0,37% auf 4’259,95 Einheiten.


Bei den Blue Chips standen abermals die Bankwerte im Fokus; am Morgen publizierte mit der Credit Suisse die zweite Grossbank ihr Jahresergebnis. Die CS-Aktien erholten sich nach einem tiefen Taucher am Morgen deutlich und schlossen 1% höher auf 31,20 CHF. Die Zahlen seien zwar schwach gewesen, dafür aber habe die Bank einen guten Start ins neue Jahr berichtet. «Es gibt einen Hoffnungsschimmer, dass das Schlimmste vorbei ist», sagten Händler.


Das Ergebnis der Credit Suisse lag auf allen Ebenen klar unter den Markterwartungen. Insbesondere im vierten Quartal hatte die Bank mit hohen Verlusten im Investment Banking sowie mit einem Ertragsrückgang im Wealth Management zu kämpfen. Zudem wurde überraschend Kundenvermögen abgezogen. UBS, die Bank zeigte gestern einen Jahresverlust von fast 20 Mrd CHF, rückten gar um 2,5% auf 13,97 CHF vor.


Nach unten ging es nach Zahlen mit Nobel Biocare (-1,5% auf 17,23 CHF). Der Dentalimplantatehersteller hat mit seinen Jahreszahlen die in den Wochen vor der Ergebnispräsentation laufend nach unten angepassten Konsensschätzungen bei weitem verfehlt. Dabei hätten zahlreiche einmalige Sonderbelastungen auf die Entwicklung der Rentabilitätskennzahlen gedrückt, hiess es.


Die Versicherungswerte Bâloise (-2,7% auf 78,85 CHF), Swiss Life (-3,2% auf 56,05 CHF), Swiss Re (-1% auf 18,94 CHF) und ZFS (-0,6% auf 200,90 CHF) tendierten unter dem Markt. Die ZFS wurde in Presseberichten als mögliche Käuferin des Autoversicherungsgeschäfts von AIG genannt.


Relativ stark verloren auch ABB (-2,8% auf 15,60 CHF). Der Industriekonzern wird am morgigen Donnerstag die Jahreszahlen präsentieren.


Die defensiven Pharmaaktien tendierten uneinheitlich: Während sich Novartis um 0,7% auf 48,84 CHF verbilligten, stützten die Roche-Bons den Index mit einem Aufschlag von 0,5% auf 147,70 CHF. Nestlé (-1,5% auf 37,92 CHF) litten unter schlechten Zahlen des Branchenkollegen Danone.


In der zweiten standen Kaba (-7,6%) unter Druck. Der Konzernchef des Sicherheitskonzerns hatte in einem Interview erklärt, die Guidance für das erste Halbjahr «wohl nur knapp zu erreichen». Zudem belastet nach Darstellung eines Analysten Kabas negative Einschätzung des gesamten Sicherheitsmarkts die Titel.


Im Plus schlossen dagegen u-blox (+2,9%). Das Unternehmen bringt GPS-Steckkarten für mobile Computer auf den Markt. In Cytos (+5,1%) wurden vor der morgigen Ergebnispublikation Positionen aufgebaut. (awp/mc/pg/31)

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