CH-Ausblick: Schwächer erwartet – Banken erneut im Fokus
Von Unternehmens- und Konjunkturseite sind derweil kaum Impulse zu erwarten, die hiesige Tagesagenda präsentiert sich nachrichtenarm. Dafür dürften erneut die Bankenwerte in den Fokus der Anleger rücken. Laut Händlern drücken Berichte zum Thema «Bad Bank» in den USA und Europa auf die Stimmung. In der Vorwoche hatten die Aktienmärkte in der Hoffnung zugelegt, dass in den USA eine sogenannte «Bad Bank» gegründet wird, also eine Institution, die den Banken faule Wertpapiere abkaufen würde. Dies scheine nun vom Tisch, so ein Händler.
Bis um 08.25 Uhr sinkt der SMI im vorbörslichen Handel von Clariden Leu um 0,70% auf 5’086,15 Punkte.
UBS und CS verlieren vorbörslich je 0,7%. Beide Banken werden diese Woche ihre Jahresergebnisse ausweisen. Im Vorfeld dieser Ergebnispublikation hat Citigroup ihr Kursziel für UBS gesenkt. Die Unsicherheiten bei der UBS seien noch zu gross und die Risiken zu hoch, weshalb das Rating auf Hold bleibe, so die Bank.
Julius Bär (-0,3%) stehen ebenfalls leicht unter Druck. Bei der Privatbank hatte am vergangenen Freitag ein anonymes Schreiben an die Bankenaufsicht für Furore gesorgt. Im Schreiben wurde Julius Bär vorgeworfen, die Bilanz geschönt zu haben. Die Titel sackten in der Folge über 40% ein, konnten sich aber bis zum Schluss von den Tiefstständen deutlich lösen. Im Anschluss an die Ergebnisspublikation hat Morgan Stanley das Kursziel für die Bär-Titel gesenkt, das Rating jedoch bei Overweight belassen.
Swiss Re (-1,0%), die innert der letzten Woche rund 40% an Wert verloren, werden vorbörslich erneut verkauft. Die Valoren litten zum Wochenschluss noch immer unter der Ankündigung eines Verlustes für das Geschäftsjahr 2008 und der Erhöhung des Aktienkapitals. In der Folge haben verschiedene Analysten die Aktien des Rückversicherers auf die Verkaufsliste genommen; heute folgte JP Morgan mit einer Kursziel- und ING mit einer Kursziel- und Ratingsenkung. Zudem reduzierte Moody’s das Kreditrating leicht und behält sich eine weitere Rückstufung vor.
Die defensiven Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis verbilligen sich zwischen 0,6 und 0,7%. (awp/mc/ps/07)