US-Schluss: Uneinheitlich – Verschiebung des Bankenplans im Fokus
Der Schritt wurde von den Anlegern unterschiedlich bewertet: Während sich einige angesichts dieser Verzögerung von Aktien trennten, setzten andere auf eine baldige Erholung des Finanzsektors und griffen vor allem bei Banktiteln zu. Auf der Unternehmensseite überwogen indes die negativen Nachrichten.
Der Dow-Jones-Index sank um 0,12% auf 8’270,87 Punkte. Im Verlauf hatte der weltweit bekannteste Aktienindex in einer recht engen Spanne zwischen 8’196 und 8’315 Punkten geschwankt. Der marktbreite S&P-500-Index legte hingegen um 0,15% auf 869,89 Zähler zu. An der technologielastigen NASDAQ-Börse ging der Composite-Index mit einem minimalen Abschlag von 0,01% auf 1’591,56 Punkte nahezu unverändert aus dem Handel. Der NASDAQ 100 gewann 0,33% auf 1’281,65 Zähler.
Nicht alle Bankaktien profitierten von der Hoffnung auf eine baldige Umsetzung der Regierungspläne für den Finanzsektor. «Der Bankenrettungsplan weckt die Erwartungen der Anleger, allerdings hat die verschobene Vorstellung für leichte Enttäuschung gesorgt», sagte Arthur Hogan, Chef-Marktanalyst bei Jefferies & Co in Boston. Die Aktien der Bank of America mit plus 12,40% auf 6,89 USD und die Titel der Citigroup mit einem Aufschlag von 1,02% auf 3,95 USD gehörten zu den grössten Gewinnern. JPMorgan-Titel aber gaben um 1,27% auf 27,28 USD nach.
Aktien von General Electric (GE) setzten sich indes mit einem Plus von 13,87% auf 12,64 USD an die Spitze des US-Leitindexes. Händler begründeten den Kurssprung mit Hoffnungen der Anleger, dass nach der Bekanntgabe des US-Regierungsplanes für die Finanzbranche das Schlimmste hinter ihr liegen könnte. Die Finanzsparte des Mischkonzerns war 2008 hart von der Finanzkrise getroffen worden und massgeblich für den Gewinnrückgang bei GE verantwortlich gewesen.
Papiere der NYSE Euronext fielen nach enttäuschenden Zahlen um 9,65% auf 16,20 USD in die Tiefe. Die Finanzkrise hatte beim Börsenbetreiber im vierten Quartal deutliche Spuren hinterlassen, und nicht zuletzt aufgrund von Wertberichtigungen war ein Verlust von 5,06 USD je Aktie im vierten Quartal ausgewiesen worden.
Ausserhalb der Finanzwelt ging es für Aktien von General Motors (GM) um 1,05% auf 2,83 USD nach unten. Der US-Automobilhersteller erwägt laut einem Bericht des «Wall Street Journal» die Wiedereingliederung eines grossen Teils des Automobilzulieferers Delphi. Die Überlegungen seien Teil des Restrukturierungsplans, den GM der US-Regierung vorliegen muss, um weiterhin staatliche Hilfen beziehen zu können, hiess es in dem Artikel mit Verweis auf mit der Situation vertraute Personen.
Unter negativen Analystenkommentaren von Goldman Sachs und anderen Investmenthäusern litten unterdessen die Titel von Erfrischungsgetränke-Herstellern. So verbilligten sich Coca-Cola am Dow-Ende um 2,85% auf 42,31 USD, und PepsiCo sanken um 3,92% auf 51,43 USD.
Hasbro-Aktien allerdings schossen um 6,50% auf 25,07 USD in die Höhe. Der weltweit zweitgrösste Spielwarenhersteller hatte mitgeteilt, dass seine Umsätze und der Gewinn 2009 steigen könnten, falls sich das wirtschaftliche Umfeld nicht verschlechtere und sich der Dollar nicht weiter verteuere. (awp/mc/ps/32)