Aktienfokus: ZFS nach Zahlen 2008 unter Druck
Bis um 10.05 Uhr verlieren ZFS noch 2,9% oder 6,20 CHF auf 208,80 (bisheriges Tagestief: 201,00) CHF; am (gestrigen) Mittwoch waren die Titel allerdings mit einem Plus von 6,7% aus dem Handel gegangen. Der Gesamtmarkt (SMI) schwächt sich derweil um 1,82% auf 5’130,27 Punkte ab.
«Eher bescheidene Ergebnisse»
Die Ergebnisse der Zurich seien «eher bescheiden» ausgefallen, schreibt Stefan Schürmann von der Bank Vontobel. Auch die Bank Wegelin bezeichnet den Ergebnisausweis als «etwas mager». Allerdings, so Schürmann: ZFS habe in einem schwierigen Umfeld im vierten Quartal aber einen kleinen Gewinn erwirtschaftet und keinen Fremdfinanzierungsbedarf.
Bilanzsituation weiterhin als stark betrachtet
Und auch Georg Marti von der ZKB meint, die Bilanzsituation sei weiterhin stark. Das Ergebnis liege zwar hinter den Erwartungen zurück; massive Verluste – wie zum Teil bei der Konkurrenz – habe es jedoch nicht gegeben. Allerdings sei der Gewinn auch durch Sonderfaktoren wie einen Steuerbeitrag von 452 Mio USD und Reserveauflösungen für frühere Jahre von 1,3 Mrd USD positiv beeinflusst worden, schränkt er ein.
Finanzmarktumfeld hinterlässt erwartungsgemäss Spuren
Das Ergebnis in der Schadenversicherung sei etwas besser, jenes in der Lebensversicherung leicht schwächer als erwartet ausgefallen, schreibt Schürmann. Marti fügt dazu an, dass das schlechte Finanzmarktumfeld erwartungsgemäss vor allem im Lebengeschäft deutliche Spuren hinterlassen habe. Allerdings hätten auch das Segment «Others» und zum Teil der US-Partner Farmers unter der schwierigen Situation gelitten. Weniger stark seien die Einflüsse auf das Nichtlebengeschäft gewesen, meint der ZKB-Analyst.
Gegenbewegung an der Börse
Am Markt kommt es bei ZFS nach den gestrigen Kursavancen zu einer deutlichen Gegenbewegung. Dabei dürfte laut Wegelin vor allem die Dividendenkürzung die Anleger enttäuscht haben und Anlass zu Verkäufen geben. Den Aktionären wird eine Dividende von noch 11 (VJ 15) CHF je Aktie vorgeschlagen. Schürmann hat mit einem Dividendenvorschlag von 12 CHF gerechnet. Marti wertet dagegen die seiner Meinung nach «hohe» Dividende als positives Signal für die Anleger.
ZKB bestätigt «Übergewichten»
Vontobel-Analyst Schürmann belässt seine Gewinnschätzungen, den Fair Value (260 CHF) sowie die HOLD-Empfehlung zunächst unverändert. Allerdings sei nach wie vor mit schwierigen Marktbedingungen zu rechnen, und daher die ZFS-Aktie zurückhaltend zu beurteilen. ZKB-Analyst Georg Marti belässt seine Einschätzung auf «Übergewichten». (awp/mc/ps/15)