Aussenhandel im Dezember sehr schwach
Importseitig ging die Nachfrage arbeitstagsbereinigt um 11,4 bzw. 7,2% zurück (nicht bereinigt: nominal -2,4%, real +2,3%). Damit war der Dezember laut Mitteilung der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) nicht nur klar der schwächste Monat im Jahr 2008, sondern seit mehreren Jahren überhaupt.
Dunkelrote Zahlen für Textil-, die Metall- und die Kunststoffindustrie
Ausfuhrseitig rutschten namentlich die Textil-, die Metall- und die Kunststoffindustrie besonders tief in die rote Zone. Die Preise der exportierten Güter stiegen um 2,4%, wogegen jene der Importwaren um 4,6% sanken. Unter Ausschluss der verzerrenden Preisentwicklung bei den Pharmazeutika ergab sich +1,8% (Exporte; real: -3,6%) bzw. -2,6% (Importe; real: +0,2%). Die Handelsbilanz wies im Dezember insgesamt einen bescheidenen Überschuss von 217 Mio CHF aus, der damit aber trotzdem um zwei Drittel über jenem des Vorjahresmonats lag.
Gesamtjahr knapp im Plus
Im Gesamtjahr 2008 legte der Aussenhandel – nachdem er in den beiden Vorjahren in zweistelliger Höhe expandiert war – noch mässig zu. Die Exporte stiegen nominal um 4,6% und real um 1,3%, die Importe um 1,8% bzw. 1,6%. Der Ausfuhrwert überschritt mit 206,7 Mrd CHF dabei erstmals die 200 Mrd-Grenze. Allerdings habe der Wind in den letzten drei Monaten des Jahres derart heftig gedreht, dass letztlich die Hälfte der Exportbranchen negative Jahresergebnisse geschrieben hätten, so die EZV.
Erste drei Quartale mit starken Zahlen – Einbruch im 4. Quartal
Bei arbeitstagbereinigter Betrachtung registrierten die Ausfuhren bis und mit drittes Quartal ein Nominalwachstum zwischen 6,2 und 8,7%. Das Schlussquartal 2008 zeigte sich dann aber mit -4,4% (real: -6,8%) deutlich negativ und wies laut EZV die schlechtesten Ergebnisse seit dem vierten Quartal 2001 aus. Die Preise der exportierten Güter stiegen um 3,3%, unter Ausschluss der Pharmazeutika betrug die Teuerung 2,6%, der reale Anstieg 2,0%.
Importe: Schwächste Quartalsergebnisse seit 2001
Die Importe (186,8 Mrd CHF) haben im letzten Jahr kontinuierlich von Quartal zu Quartal an Schwung verloren und sind schliesslich im Schlussquartal deutlich ins Minus gefallen (nominal -7,2%, real -4,1%). Auch hier seien es die schwächsten Quartalsergebnisse seit dem Jahr 2001 gewesen, hiess es. Besonders betroffen waren die Rohstoffe und Halbfabrikate, aber auch die Importe von Investitionsgütern litten sichtbar unter der Nachfrageschwäche. Die Preise der Einfuhrgüter blieben nahezu unverändert, ohne die Pharmasparte resultierte eine Preissteigerung von 2,9% (real: -1,1%).
Handelsbilanz-Überschuss auf Allzeithoch
Der Überschuss in der Handelsbilanz kletterte 2008 derweil auf ein neues Allzeithoch von gegen 20 Mrd CHF (+42,1%). Dabei konnte allein die Chemische Industrie ihren Exportüberschuss binnen Jahresfrist um 6,1 Mrd auf 33,7 Mrd CHF ausbauen. (awp/mc/pg/09)