US-Eröffnung: Wenig verändert – Durchwachsene Unternehmensnachrichten

Beim marktbreiten S&P-500-Index standen Gewinne von 0,19 Prozent auf 826,98 Zähler zu Buche. Schwächer entwickelten sich die Technologiewerte, die am Vortag gegenüber den Standardtiteln noch die Nase vorn gehabt hatten. An der NASDAQ fiel der Composite-Index leicht um 0,08 Prozent auf 1.493,27 Zähler. Der NASDAQ 100 sank um 0,13 Prozent auf 1.194,23 Zähler.


Motorola-Titel stürzten nach schwachen Zahlen um 10,57 Prozent auf 4,06 US-Dollar ab. Der angeschlagene Handyhersteller war im Schlussquartal erneut in die Verlustzone gerutscht und gab einen düsteren Ausblick. Motorola hatte zwar bereits vor einem Quartalsverlust gewarnt, das Minus fiel nun aber nochmals deutlich höher als prognostiziert aus. Der Umsatz brach vor allem belastet durch die Handy-Sparte um mehr als ein Viertel auf 7,1 Milliarden Dollar ein und entsprach damit in etwa den Markterwartungen. Die Quartalsdividende wurde gestrichen.


Anteilsscheine von General Motors (GM) fielen um 4,84 Prozent auf 2,75 Dollar. Die frühere GM-Finanztochter GMAC, die im Dezember einen Kredit über eine Milliarde Dollar von GM und sechs Milliarden Dollar von der US-Regierung erhalten hatte, hatte im vierten Quartal lediglich aufgrund positiver Einmaleffekte einen Gewinn erzielt. Die wichtigsten operativen Sparten rutschten allerdings wegen Verlusten aus Krediten und dem Einbruch der Immobilien- und Automärkte in die roten Zahlen.


SanDisk-Papiere brachen angesichts negativer Aussagen des Unternehmens um 24,65 Prozent auf 8,50 Dollar ein. Der Speicherkartenhersteller hatte mit seinem Umsatzausblick für das erste Quartal die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlt. Zudem erwägt das Unternehmen eine Kapitalerhöhung, die Händlern zufolge den Anteil der Aktionäre an SanDisk um etwa 20 Prozent verwässern würde. Analyst Betsy Van Hees von Caris & Co nannte den Erlösausblick «entsetzlich». Der Markt sei eigentlich davon ausgegangen, dass sich die Situation bei SanDisk verbessere.


Bei Pharmawerten sorgten indes gute Zahlen für Kauflaune. So legten Titel von Merck & Co. um 4,22 Prozent auf 29,63 US-Dollar zu. Der Pharmakonzern hatte im vierten Quartal 2008 mehr als ein Jahr zuvor verdient und die Schätzungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz war zwar aufgrund negativer Währungseffekte zurück, lag aber immer noch über den durchschnittlichen Marktschätzungen. Auch die im Gesamtjahr erwirtschafteten Erlöse überraschten positiv. Zudem bestätigte Merck den Ergebnisausblick für 2009.


Aktien des Konkurrenten Schering-Plough verteuerten sich ebenfalls dank stärker als erwartet ausgefallener Zahlen um 4,69 Prozent auf 18,29 Dollar. Ein Grund dafür seien die gesenkten Kosten, teilte das Unternehmen mit. Sorgen um die Wirksamkeit der zwei Cholesterinsenker «Vytorin» und «Zetia» hatten allerdings deren Umsatz deutlich einbrechen lassen. Dies bremste die Aufwärtsentwicklung beim Umsatz insgesamt ebenso wie der erstarkte Dollar.


Papiere von Dow Chemical gewannen nach vorbörslichen Verlusten zuletzt 4,71 Prozent auf 11,57 Dollar. Der Chemiekonzern war nach einem Umsatzeinbruch zum Jahresschluss 2008 überraschend in die roten Zahlen gestürzt. Für Aktien von United Parcel Service (UPS) ging es um 6,32 Prozent auf 45,10 Dollar hoch. Zwar kämpft der weltgrösste Paketzusteller mit Einbrüchen wegen der Wirtschaftskrise und musste im Schlussquartal 2008 bereinigt um Sondereffekte einen überraschend hohen Gewinnrückgang von 22 Prozent hinnehmen. Laut Händlern profitiert die Aktie aber von angekündigten Sparmassnahmen.


Tyco-International-Papiere sprangen um 17,70 Prozent auf 23,94 Dollar hoch. Der Industriekonzern hatte in seinem ersten Geschäftsquartal den Gewinn stärker als erwartet gesteigert. Analyst Stephen Tusa von JPMorgan begründete dies mit geringeren Ausgaben und den höher als prognostiziert ausgefallenen Erträgen der Kontrollgeräte-Sparte. (awp/mc/pg/31)

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